Vatikanstadt - Mittwoch, 20. November 2024, 11:00 Uhr.
Papst Franziskus hat die Heiligsprechung von Carlo Acutis für April 2025 angekündigt. Acutis starb 2006 im Alter von 15 Jahren und wurde 2020 in Assisi seliggesprochen. Außerdem soll, so der Pontifex am Rande der Generalaudienz am Mittwochvormittag, der selige Pier Giorgio Frassati, der 1925 im Alter von 24 Jahren starb, Ende Juli oder Anfang August heiliggesprochen werden.
Beide Heiligsprechungen finden innerhalb des Heiligen Jahres 2025 statt – jene von Acutis zum Jubiläum der Teenager vom 25. bis zum 27. April, die von Frassati zum Jubiläum der Jugendlichem vom 28. Juli bis zum 3. August.
Außerdem kündigte Papst Franziskus für den 3. Februar 2025 ein Welttreffen zu Kinderrechten an. „Es wird eine Gelegenheit sein, neue Wege zu finden, um den Millionen von Kindern zu helfen und sie zu schützen, die noch immer ohne Rechte sind, in prekären Verhältnissen leben, ausgebeutet und missbraucht werden und unter den dramatischen Folgen von Kriegen leiden“, so Franziskus.
Die eigentliche Katechese bei der Generalaudienz konzentrierte sich wie schon in den letzten Wochen auf den Heiligen Geist, konkret auf „das charismatische Wirken“ des Heiligen Geistes.
„Zwei Elemente tragen dazu bei zu definieren, was Charisma ist“, erläuterte der Pontifex. „Erstens ist das Charisma eine Gabe, die ‚zum allgemeinen Wohl‘ gegeben wird. Es ist also nicht in erster Linie und in erster Linie für die Heiligung der Person bestimmt, sondern für den ‚Dienst‘ an der Gemeinschaft. Zweitens ist das Charisma eine Gabe, die ‚einem‘ oder ‚einigen‘ im besonderen und nicht allen in gleicher Weise zuteil wird, und das unterscheidet es von der heiligmachenden Gnade, von den theologischen Tugenden und von den Sakramenten, die vielmehr allen gemeinsam sind.“
„Wenn wir von den Charismen sprechen, müssen wir sofort ein Missverständnis ausräumen“, betonte Franziskus, „nämlich das, sie mit spektakulären oder außergewöhnlichen Gaben und Fähigkeiten zu identifizieren. Stattdessen handelt es sich um gewöhnliche Gaben, die einen außergewöhnlichen Wert annehmen, wenn sie vom Heiligen Geist inspiriert sind und mit Liebe in den Situationen des Lebens verkörpert werden.“
Die „Wiederentdeckung der Charismen“ durch das Zweite Vatikanische Konzil habe dafür gesorgt, „dass die Förderung der Laien und insbesondere der Frauen nicht nur als institutionelle und soziologische Tatsache, sondern auch in ihrer biblischen und spirituellen Dimension verstanden wird. Die Laien sind nämlich nicht eine Art externe Mitarbeiter oder Hilfstruppen des Klerus, sondern haben ihre eigenen Charismen und Gaben, mit denen sie zur Sendung der Kirche beitragen können.“
Letztlich bringe aber die Nächstenliebe „mich dazu, die Kirche oder die Gemeinschaft, in der ich lebe, zu lieben, und in der Einheit sind alle Charismen ‚meine‘, nicht nur einige – so wie ‚meine‘ Charismen, so gering sie auch erscheinen mögen, allen gehören und zum Wohl aller sind. Die Nächstenliebe vervielfältigt die Charismen. Sie macht das Charisma des einen zum Charisma aller.“