Papst Franziskus an Neujahr: „Gut, den Blick unseres Herzens auf Maria zu richten“

Papst Franziskus am Neujahrstag 2025
Daniel Ibáñez / EWTN News

Bei einer Messe am Neujahrstag im Petersdom hat Papst Franziskus betont, es sei „gut, den Blick unseres Herzens auf Maria zu richten“. Die Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria und begeht den Weltfriedenstag.

Maria „bringt uns zurück zu Jesus, sie spricht zu uns über Jesus, sie führt uns zu Jesus“, unterstrich der Pontifex in seiner Predigt, womit er auch, acht Tage nach dem Weihnachtsfest, auf die Fleischwerdung Jesu zu sprechen kam.

„Es gibt eine Versuchung, die heute zahlreiche Menschen fasziniert, die aber auch für viele Christen verführerisch sein kann und die darin besteht, sich einen ‚abstrakten‘ Gott vorzustellen oder zu erfinden, der mit einer vagen religiösen Idee, mit einem vorübergehenden guten Gefühl verknüpft ist“, konstatierte Franziskus. „Er wurde jedoch von einer Frau geboren, er hat ein Gesicht und einen Namen und lädt uns ein, in eine Beziehung mit ihm einzutreten. Jesus Christus, unser Erlöser, wurde von einer Frau geboren; er hat Fleisch und Blut; er kommt vom Vater, aber im Schoß der Jungfrau Maria nimmt er Fleisch an; er kommt aus der Höhe des Himmels, aber er nimmt Wohnung in den Niederungen der Erde; er ist der Sohn Gottes, aber er wurde zum Menschensohn.“

„Wenn er im Schoß einer Frau geboren wurde wie alle Geschöpfe, so zeigt er sich hier in der Schwachheit eines Kindes“, führte er aus. Die Hirten fanden in Bethlehem „einen hilflosen, schwachen Säugling, der der Fürsorge seiner Mutter bedarf, der Windeln und Milch, der Liebkosungen und Liebe braucht“.

„Und im ganzen Leben Jesu können wir diese Wahl Gottes erkennen, der das Kleine und das Verborgene wählt“, erläuterte der Papst. „Er wird niemals der Verlockung göttlicher Macht nachgeben, um große Zeichen zu vollbringen und sich gegenüber anderen zu behaupten, wie es der Teufel vorgeschlagen hatte, sondern er wird die Liebe Gottes in der Schönheit seines Menschseins offenbaren, indem er unter uns wohnt, das alltägliche Leben mit all seinen Mühen und Träumen mit uns teilt, Mitgefühl für die Leiden des Körpers und des Geistes zeigt, den Blinden die Augen öffnet und die Verzagten ermutigt. Jesus zeigt uns Gott durch seine schwache Menschennatur, die sich der Schwachen annimmt.“

Dass der Sohn Gottes „sich klein gemacht hat, um in die Arme einer Mutter genommen, um umsorgt und gestillt zu werden“, bedeute, „dass er auch heute noch in all jenen zu uns kommt, die derselben Fürsorge bedürfen: in jeder Schwester und jedem Bruder, denen wir begegnen und die der Aufmerksamkeit, des Angehörtwerdens und der Zärtlichkeit bedürfen“.

„Vertrauen wir also dieses neue Jahr, das nun beginnt, Maria, der Gottesmutter, an, damit auch wir wie sie lernen, Gottes Größe in der Niedrigkeit des Lebens zu finden; damit wir lernen, für jedes Geschöpf, das von einer Frau geboren wurde, zu sorgen, indem wir zuallererst das kostbare Geschenk des Lebens hüten, wie Maria es tut: das Leben im Mutterleib, das Leben der Kinder, das der Leidenden, der Armen, der Alten, der Einsamen, der Sterbenden“, schloss der Pontifex.

Auch auf den Weltfriedenstag ging er noch kurz ein: Alle Menschen seien „aufgerufen, dieser Einladung, die von Marias mütterlichem Herzen ausgeht, zu folgen: das Leben zu behüten, sich des verletzten Lebens anzunehmen, dem Leben eines jeden ‚von einer Frau Geborenen‘ seine Würde zurückzugeben – das ist die grundlegende Basis für den Aufbau einer Zivilisation des Friedens. Deshalb ‚fordere ich eine feste Verpflichtung zur Förderung der Achtung der Würde des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, damit jeder Mensch sein Leben lieben und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken kann‘.“

Mehr in Vatikan

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.