Ist die protestantische „Taufe“ des bekannten Schauspielers Denzel Washington gültig?

Denzel Washington
Screenshot von YouTube

Kurz vor Weihnachten hat sich der berühmte US-Schauspieler Denzel Washington in einer protestantischen Freikirche mit dem Namen „Kelly Temple Church of God in Christ“ taufen lassen, wie die Schweizer Illustrierte berichtet. Doch ist die Taufe aus katholischer Sicht überhaupt gültig – und was hätte diese Frage für Konsequenzen?

„In einer Woche werde ich 70“, sagte Washington laut Medienberichten. „Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt bin ich hier.“ Wenn Gott so etwas für ihn tun könne, so Washington, dann „gibt es nichts, was er nicht für Sie tun kann. Der Himmel ist buchstäblich die Grenze.“

Washington wuchs in einer religiösen Familie auf. Seine Mutter war Baptistin und sein Vater Prediger. In einem früheren Interview erwähnte Washington, dass er sein Leben bereits dreimal Jesus übergeben habe. Bei einer dieser Gelegenheiten in den 1980er Jahren hatte er eine spirituelle Erfahrung, die er als Erfüllung mit dem Heiligen Geist beschrieb.

Grundsätzlich erkennt die katholische Kirche die Taufen der meisten von ihr getrennten christlichen Konfessionen als gültig an. Dazu gehören auch orthodoxe und lutherische Taufen. Entscheidend für die Gültigkeit bei diesem Sakrament sind die korrekte Materie (Wasser bei der Taufe), die Form (trinitarische Formel) und die Intention (die Absicht, das zu tun, was die Kirche tut). Das bedeutet, dass selbst ein Nicht-Katholik oder Nicht-Christ eine gültige Taufe spenden kann, wenn diese Bedingungen erfüllt sind.

Demgegenüber werden als ungültig beispielsweise die Taufen der Zeugen Jehovas und anderer kleinerer Gemeinschaften anerkannt, weil sie nicht die trinitarische Formel verwenden.

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Als Denzel Washington im New Yorker Stadtteil Harlem getauft wurde, lautete die Formel: „In Übereinstimmung mit dem Haupt der Kirche taufen wir dich, mein Bruder, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Was sind die Probleme der Formel „Wir taufen“?

Einer Antwort des Glaubensdikasteriums auf ein Dubium bezüglich der Taufe mit den Worten „Wir taufen dich“ zufolge sind alle so vorgenommenen Taufen ungültig. Weil die ursprüngliche Taufe als ungültig angesehen wird, gilt die betreffende Person aus kirchlicher Sicht nicht als getauft, stellte die vatikanische Behörde im Jahr 2020 mit Gutheißung von Papst Franziskus klar. Um das Sakrament gültig empfangen zu können, ist daher eine Taufe mit korrekter Form notwendig – auch bei Washington wäre dies der Fall.

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Die korrekte Formel für die christliche Taufe lautet: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Das „Ich“, das tauft, ist in Wirklichkeit Jesus Christus selbst.