Redaktion - Dienstag, 21. Januar 2025, 14:15 Uhr.
Das Bistum Essen hat im Jahr 2023 einerseits weniger Einnahmen aus der Kirchensteuer verbuchen können, andererseits durch unerwartet hohe Kapitalerträge aber einen deutlichen Überschuss erwirtschaftet. Der Finanzbericht 2023 wurde am Montag vorgestellt.
„Bei den Kirchensteuereinnahmen als der wichtigsten Säule auf der Ertragsseite des Bistums musste die Diözese 2023 einen deutlichen Dämpfer verbuchen“, teilte das Bistum Essen mit. „Netto, also nach Abzug aller Kosten wie den Zahlungen an die Finanzbehörden, standen dem Bistum im vergangenen Jahr aus Kirchensteuerzahlungen 192,8 Millionen Euro zur Verfügung, das waren 17 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.“
„Kompensiert werden konnte dieser Verlust lediglich durch unerwartet günstige Entwicklungen auf den Kapitalmärkten, so dass das Bistum das vergangene Jahr insgesamt sogar mit einem Überschuss von 63 Millionen Euro (+10 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr) abschließen konnte“, hieß es gleichzeitig.
Der größte Teil der „Gesamt-Aufwendungen des Bistums in Höhe von 249,3 Millionen Euro“ diente der Finanzierung von Seelsorge in den Gemeinden, von Kindertagesstätten sowie von Versorgung, Aus- und Fortbildung des pastoralen Personals. Zu den 88 Millionen Euro für diesen Bereich kamen laut Bistum Essen „53,4 Millionen Euro für die Schulen. Daneben gab das Bistum unter anderem 13,1 Millionen Euro für caritative Aufgaben aus, 6,9 Millionen Euro für die Jugendarbeit und 6,6 Millionen Euro für den Bildungsbereich.“
Im Jahr 2023 lebten im Bistum Essen laut offizieller Kirchenstatistik rund 658.000 Katholiken. Allerdings praktizieren nur 33.000 den Glauben, indem sie wenigstens sonntags zur Messe gehen – eine Quote von nur fünf Prozent aller Katholiken. Etwas weniger als 3.700 Taufen standen fast 7.500 Bestattungen und mehr als 12.000 Kirchenaustritten gegenüber.
Bis zum Jahr 2040 erwartet das Bistum Essen nur noch weniger als 30 Priester im aktiven Dienst. „Nach aktuellen Hochrechnungen gehen wir davon aus, dass im Jahr 2030 noch rund 70 Diözesanpriester in der Seelsorge in unserem Bistum tätig sein werden“, sagte der Ressortleiter Kirchenentwicklung, Markus Potthoff, im Jahr 2023. „2040 sogar nur noch weniger als 30.“
„Ähnliche Entwicklungen erwarten wir sowohl bei den Diakonen wie auch den Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten“, so Potthoff. Anders als Priester sind Diakone sowie Gemeinde- und Pastoralreferenten nicht zur Ehelosigkeit verpflichtet.