Redaktion - Donnerstag, 23. Januar 2025, 9:00 Uhr.
Der Würzburger Bischof Franz Jung hat sich „zutiefst erschüttert“ gezeigt über den am Mittwoch durch einen Afghanen in Aschaffenburg verübten Messerangriff auf eine Gruppe von kleinen Kindern, bei dem ein zweijähriger Junge und ein erwachsener Passant getötet wurden. Jung verurteilte den Angriff, der zu drei weiteren Verletzten führte, als „abscheuliche Gewalttat“.
„Im Gebet bin ich mit den Opfern und deren Angehörigen verbunden“, erklärte Jung am Mittwochnachmittag. „In denke in diesen Stunden an Polizei und Rettungskräfte und danke ihnen für den Einsatz in dieser extremen Herausforderung. Bitten wir Gott um Frieden in der Stadt Aschaffenburg und in unserer Gesellschaft.“
Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, wurde wenige Minuten nach der Tat „ein 28-jähriger afghanischer Staatsangehöriger“ festgenommen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte, der Täter habe „unvermittelt und gezielt“ eine Kindergartengruppe in der Innenstadt von Aschaffenburg angegriffen.
„Der Afghane sei in der Vergangenheit mindestens dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen, jeweils in psychiatrische Behandlung gekommen und wieder entlassen worden, erklärte Herrmann“, so der Bayerische Rundfunk. „Der Mann habe seit einiger Zeit unter gesetzlicher Betreuung gestanden.“
Weiter hieß es: „Nach Deutschland eingereist sei er Mitte November 2022. Vor rund anderthalb Monaten habe der Mann seine freiwillige Ausreise schriftlich angekündigt. Sein Asylverfahren sei daraufhin eingestellt und er zur Ausreise aufgefordert worden.“
Derzeit ist noch nicht klar, was das Motiv des Afghanen war. Der Bayerische Rundfunk berichtete: „Im Fokus stehe die psychische Erkrankung des Mannes, erklärte Herrmann. Die Durchsuchung der Wohnräume des Afghanen hätten keine Hinweise auf ein radikal-islamisches Motiv ergeben.“
Bundeskanzler Olaf Scholz – seit mehr als drei Jahren im Amt – erklärte: „Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen – von Tätern, die eigentlich zu uns gekommen sind, um hier Schutz zu finden. Da ist falsch verstandene Toleranz völlig unangebracht. Die Behörden müssen mit Hochdruck aufklären, warum der Attentäter überhaupt noch in Deutschland war. Aus den gewonnenen Erkenntnissen müssen sofort Konsequenzen folgen – es reicht nicht zu reden.“