Papst Franziskus warnt Akademie für das Leben im Vatikan vor einer „planetarischen Krise“

Petersplatz in Rom
Dan V / Unsplash

Papst Franziskus hat in einer schriftlichen Botschaft an die Generalversammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben am Montag von einer „planetarischen Krise“ gesprochen, welche die Welt auf vielfältige Weise beeinträchtige.

„Der Begriff ‚Polykrise‘ verweist auf die Dramatik der historischen Situation, die wir derzeit erleben, in der Kriege, Klimaveränderungen, Energieprobleme, Epidemien, Migrationsphänomene und technologische Innovationen zusammentreffen“, so der Papst in seiner Botschaft, die der Pontifex in der römischen Gemelli-Klinik verfasste, wo er sich seit dem 14. Februar aufhält.

„Die Verflechtung dieser kritischen Themen, die gegenwärtig verschiedene Dimensionen des Lebens berühren, veranlasst uns, uns nach dem Schicksal der Welt und unserem Verständnis von ihr zu fragen“, so der Papst.

Die vatikanische Akademie veranstaltet am 3. und 4. März ein Treffen von Wissenschaftlern, Theologen und Historikern mit dem Thema „Das Ende der Welt? Krisen, Verantwortlichkeiten, Hoffnungen“.

An der Generalversammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben in dieser Woche nehmen Akademiker aus vielen verschiedenen Fachbereichen der Wissenschaft teil, darunter Nobelpreisträger, Planetologen, Physiker, Biologen, Paläoanthropologen, Theologen und Historiker.

In einer Präsentation der Konferenz vor Journalisten am 3. März erklärte der Präsident der Akademie, Erzbischof Vincenzo Paglia, dass „wir die Dringlichkeit spüren, den gemeinsamen Menschen zu retten“.

„Die Grenze, vor der wir stehen, ist eine planetarische Grenze“, sie betreffe alle Menschen, sagte er. Mit dem Treffen, fügte der Erzbischof hinzu, wolle man „eine Zukunft der Hoffnung für alle gestalten, ohne jemanden zurückzulassen“: „Es ist offensichtlich, dass wir nicht gleichgültig sein können.“

Papst Franziskus erklärte in seiner Botschaft, der erste Schritt angesichts der „Polykrise“ der Welt bestehe darin, „mit größerer Aufmerksamkeit unsere Darstellung der Welt und des Kosmos zu prüfen“.

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„Wenn wir dies nicht tun und unseren tiefgreifenden Widerstand gegen Veränderungen nicht ernsthaft analysieren, sowohl als Menschen als auch als Gesellschaft, werden wir weiterhin das tun, was wir immer mit anderen Krisen getan haben“, sagte er und verwies auf die Corona-Krise, die „verspielt“ worden sei, anstatt das Gewissen und die sozialen Verhaltensweisen zu verändern.

Der Papst warnte davor, „die utilitaristische Deregulierung und den globalen Neoliberalismus zu unterstützen, was bedeutet, das Recht des Stärkeren als einzige Regel durchzusetzen. Und es ist ein Gesetz, das entmenschlicht.“

Franziskus beklagte die „fortschreitende Irrelevanz der internationalen Gremien, die auch durch kurzsichtige Haltungen untergraben werden, die darauf bedacht sind, partikulare und nationale Interessen zu schützen“.

Er sagte, Menschen guten Willens müssten sich weiterhin für wirksamere Weltorganisationen einsetzen, damit „ein Multilateralismus gefördert wird, der nicht von wechselnden politischen Umständen oder den Interessen einiger weniger abhängt“.

Der Papst sagte, die Hoffnung sei von grundlegender Bedeutung: „Sie besteht nicht darin, resigniert abzuwarten, sondern mit Eifer nach dem wahren Leben zu streben, das weit über die engen Grenzen des Einzelnen hinausführt.“

Die Hoffnung, so Franziskus, der die Enzyklika Spe salvi von Papst Benedikt XVI. zitierte, „ist an eine gelebte Einheit mit einem ‚Volk‘ gebunden, und für jeden Einzelnen kann sie nur innerhalb dieses ‚Wir‘ erreicht werden“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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