Schließung der Jugendstellen: Diözese Eichstätt reagiert auf Kritik des BDKJ

Dom zu Eichstätt (Symbolbild)
Bbb / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 Deed)

Das Bistum Eichstätt hat auf einen offenen Brief des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) reagiert, in dem die Schließung der Katholischen Jugendstellen und diesbezüglich mangelnde Kommunikation kritisiert wurden. In ihrer Antwort räumte die Diözese Fehler ein, begründete die Entscheidung strukturell und kündigte Dialogformate an.

In einem Offenen Brief an die Diözese Eichstätt kritisierte der BDKJ die geplante Schließung der Katholischen Jugendstellen bis Ende 2026 und bemängelte dabei gravierende Kommunikationsdefizite. Die Entscheidung sei ohne vorherige Abstimmung verkündet worden und habe „Überraschung und Irritationen“ ausgelöst. Besonders schmerzhaft sei die fehlende Einbindung der Ehrenamtlichen, die sich „übergangen“ und „vor vollendete Tatsachen gestellt“ fühlten. Der BDKJ betonte zudem die zentrale Bedeutung der Jugendstellen, die als „Keimpunkt überpfarreilicher Arbeit“ gelten würden.

Die Diözese gestand daraufhin ein, dass die Schließungsentscheidung „Verletzungen ausgelöst und viele überrumpelt hat“. Sie bedankte sich für die ehrliche Kritik des BDKJ und würdigte das Engagement der Jugendlichen. Gleichzeitig betonte sie, die Jugendpastoral nicht reduzieren, sondern neu ausrichten zu wollen.

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„In den letzten Jahren hat sich die Jugendarbeit verändert, frühere Angebote werden nicht mehr im gewohnten Umfang angenommen. Wir reagieren im Fachbereich Jugend auf diese Veränderungen und richten unsere Jugendpastoral neu aus“, so das Bistum im Antwortschreiben. Die Nachfrage auf Angebote werde „immer geringer“. Außerdem werde es zunehmend schwierig, freie Stellen in der Jugendarbeit zu besetzen, da „geeignete Bewerbungen ausbleiben“.

Um die Kritik an der mangelnden Beteiligung aufzugreifen, lud die Diözese zu zwei Workshops ein: Ende März soll ein zweitägiges Treffen mit hauptamtlichen Mitarbeitenden zur Zukunft der Jugendpastoral stattfinden. Am 24. Mai 2025 ist ein Workshoptag mit Ehrenamtlichen zur Ideensammlung geplant. Beide Formate seien ergebnisoffen, bis dahin werden keine weiteren Entscheidungen getroffen.

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke nahm auch an der BDKJ-Vollversammlung am vergangenen Wochenende teil. Dort sagte er: „Ich bin stolz auf meinen BDKJ.“ Das Lob bezog sich auf den Verlauf des nachmittäglichen Austausches, der außerordentlich fair und sachlich verlaufen sei, so der Bischof. Er zolle den jungen Frauen und Männern Respekt für ihre souveräne Art der Kommunikation angesichts der Debatte, die in den vergangenen Wochen vor allem über die Medien geführt worden sei. Für die Zukunft wolle man die Kommunikation ändern: „Wir sind uns einig, dass das nicht optimal gelaufen ist“.