ZdK ist überzeugt: Papst Leo XIV. wird den Kurs von Papst Franziskus fortsetzen

Irme Stetter-Karp
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sieht im neugewählten Papst Leo XIV. einen „Mann der Mitte“, der „den Kurs von Papst Franziskus mit großer Wahrscheinlichkeit fortsetzen“ werde. So äußerte sich ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Donnerstagabend, nachdem aus Kardinal Robert Francis Prevost OSA der neue Pontifex wurde.

Leo XIV. sei „politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland“, sagte Stetter-Karp. „Der gewählte Name ist Programm. Leo XIII. gilt als Vater der katholischen Sozialethik. Robert Francis Prevost stellt sich in diese Tradition.“

„Erst im Februar 2025 hat das ZdK-Präsidium sich in Rom mit Kardinal Prevost getroffen“, erinnerte derweil der Neutestamentler Thomas Söding, einer der Vizepräsidenten des ZdK. „Er war uns als Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe ein wunderbarer und zugleich ein sehr informierter Gastgeber. Dass er sich bestens auskannte mit dem Synodalen Weg in Deutschland, bietet uns jetzt allerbeste Anknüpfungspunkte für das weitere Vorangehen auf diesem Weg.“

Tatsächlich gehörte Prevost zu den Kardinälen, die auf römischer Seite mit den deutschen Bischöfen in Gesprächen waren, was die Reformbestrebungen des deutschen Synodalen Wegs angeht. Der Synodale Weg wird gemeinsam verantwortet von den Bischöfen und dem ZdK.

Im Februar 2024 hatten Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie die Kardinäle Víctor Manuel Fernández (Glaubens-Dikasterium) und Prevost (Bischofs-Dikasterium) noch ganz grundsätzlich betont, ein Synodaler Ausschuss sei nicht rechtmäßig. Die Kardinäle warnten die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz vor dem Beschluss, dieses Gremium einzurichten: „Ein solches Organ ist vom geltenden Kirchenrecht nicht vorgesehen und daher wäre ein diesbezüglicher Beschluss der DBK ungültig – mit den entsprechenden rechtlichen Folgen.“

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Bei einem Treffen deutscher Bischöfe mit Vertretern der vatikanischen Kurie im März kam es zu einer Aussprache. Im Anschluss hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung: „Es wurde ein regelmäßiger Austausch zwischen den Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und dem Heiligen Stuhl über die weitere Arbeit des Synodalen Weges und des Synodalen Ausschusses vereinbart. Die deutschen Bischöfe haben zugesagt, dass diese Arbeit dazu dient, konkrete Formen der Synodalität in der Kirche in Deutschland zu entwickeln, die in Übereinstimmung mit der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, den Vorgaben des Kirchenrechts und den Ergebnissen der Weltsynode stehen und anschließend dem Heiligen Stuhl zur Approbation vorgelegt werden.“

Vor diesem Hintergrund wurde die Satzung des Synodalen Ausschusses im April 2024 bei einer Sitzung des Ständigen Rats der DBK angenommen. Diesem Gremium gehören alle 27 Diözesanbischöfe an.

Stetter-Karp erklärte am Donnerstag, mit der schnellen Wahl von Leo XIV. habe das Kardinalskollegium „ein klares Zeichen gesetzt: In einer Welt der Kriege und komplexen Konflikte braucht es eine römisch-katholische Weltkirche, die zeigt, dass sie an konkreten Lösungen mitarbeiten und im Dienst der Menschen diplomatisch tätig sein kein.“

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„‚Eine Kirche, die Brücken baut‘, hat der frisch gewählte Papst versprochen“, fuhr die ZdK-Präsidentin fort. „Das ist, was wir jetzt dringend brauchen. Prevost kann diese Rolle ausfüllen. Ganz besonders aber freut mich, dass Papst Leo XIV. in seiner ersten Ansprache klar formuliert hat: ‚Wir können eine synodale Kirche sein.‘ Damit stellt er sich sehr deutlich hinter die Öffnung, die sein Vorgänger, Papst Franziskus, eingeleitet hat.“