Papst Leo XIV. reist zum Konzilsjubiläum nach Nizäa, sagt der orthodoxe Patriarch Bartholomäus

Papst Leo XIV. am 11. Mai 2025
screenshot / Vatican Media

Anlässlich des 1.700-jährigen Jubiläums des Ersten Konzils von Nizäa wird Papst Leo XIV. Ende des Jahres in die Türkei reisen, wie die Nachrichtenagentur Zenit News berichtete. Sie berief sich dabei auf den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus, der zuvor eine Privataudienz mit dem neuen Pontifex hatte.

Obwohl das genaue Datum der Reise noch nicht feststeht und überhaupt eine offizielle Bestätigung noch nicht erfolgt ist, wäre diese Auslandsreise des neuen Papstes von großer symbolischer Tragweite.

Im Mittelpunkt des Besuchs in der Türkei würde das Erste Konzil von Nizäa stehen, das im Jahr 325 in der antiken Stadt Nizäa, dem heutigen Iznik etwa 90 Kilometer südöstlich von Istanbul stattfand.

Dieses Konzil gilt als historischer Meilenstein für das Christentum, da es das erste ökumenische, also gesamtkirchliche Konzil war, bei dem grundlegende Glaubensfragen geklärt wurden. Rund 250 Bischöfe versammelten sich damals, um unter anderem über die Göttlichkeit Christi zu beraten, und formulierten das bis heute wichtige Glaubensbekenntnis von Nizäa.

Nach Informationen der Athener Nachrichtenagentur ANA-MPA könnte der Papstbesuch Ende November stattfinden und mit der Teilnahme am Andreasfest am 30. November im Phanar, dem Sitz des Ökumenischen Patriarchats in Istanbul, verbunden werden.

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Der 85-jährige Patriarch Bartholomäus, der als höchster Vertreter der Orthodoxie und als „Erster unter Gleichen“ unter den orthodoxen Kirchenführern gilt, hatte bereits Papst Franziskus zu den Feierlichkeiten eingeladen. Nach dessen Tod im April dieses Jahres erneuerte er nun die Einladung an dessen Nachfolger.

Während der etwa 30-minütigen Privataudienz im Apostolischen Palast hätten beide Kirchenführer laut Vatican News ihre Entschlossenheit bekräftigt, den theologischen Dialog zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche zu vertiefen. Bartholomäus habe betont, wie wichtig die Förderung der Zusammenarbeit in Fragen von gemeinsamem sozialem Interesse sei, insbesondere bei der Friedensförderung.

Nach seinem Treffen mit dem Papst besuchte Bartholomäus die Basilika Santa Maria Maggiore, wo er am Grab von Papst Franziskus betete und weiße Rosen niederlegte – eine persönliche Geste des Abschieds von einem Bruder in Christus, mit dem er mehr als zehn offizielle Begegnungen gehabt hatte.

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Die anvisierte Türkei-Reise von Leo XIV. würde an die ökumenischen Bemühungen seines Vorgängers anknüpfen. Bei seiner Audienz für Vertreter der Ökumene und anderer Religionen hatte der neue Papst erklärt, er betrachte es „als eine meiner vorrangigen Aufgaben, mich um die Wiederherstellung der vollen und sichtbaren Gemeinschaft“ zu bemühen. Er wolle „die Bemühungen von Papst Franziskus zur Förderung des synodalen Charakters der katholischen Kirche fortsetzen“.