Anschlag auf griechisch-orthodoxe Kirche in Damaskus hat wohl islamistischen Hintergrund

Blick auf Damaskus
Bernard Gagnon / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine griechisch-orthodoxe Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus wurden am Sonntag mindestens 20 Menschen getötet und mehr als 50 weitere Personen verletzt. Das berichtete die Tagesschau unter Berufung auf „Angaben des Gesundheitsministeriums“.

„Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu der Tat, laut dem Innenministerium gehörte der Täter aber der Terrormiliz des sogenannten Islamischen Staats (IS) an, die früher Teile Syriens und des Iraks kontrolliert hatte“, so die Tagesschau außerdem. „Der Angreifer habe die Kirche betreten, auf die Gläubigen geschossen und schließlich seinen Sprengsatz gezündet, teilte das Innenministerium mit.“

Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), reagierte noch am Sonntag mit einer Stellungnahme, in der er von einem „neuen Blutsonntag“ sprach. „Diese furchtbare Tat, die die Handschrift des islamistischen Terrorismus trägt, macht mich traurig und fassungslos. Denn der Mord an betenden und so Gott ehrenden Menschen gehört zu den verabscheuungswürdigsten Verbrechen überhaupt. Er ist die radikale Verneinung Gottes und des Menschen zugleich.“

„Beten wir für die Opfer und ihre Angehörigen und beten wir auch für den Täter, der von seiner eigenen Bluttat beschmiert vor seinen Schöpfer treten muss“, erklärte der DBK-Vorsitzende.

Die Christen in Syrien seien „während der langen Jahre des Bürgerkriegs zu einer noch kleineren Minderheit geworden“, rief Bätzing in Erinnerung. Der langjährige syrische Machthaber Baschar al-Assad, der seit dem Tod seines Vaters im Jahr 2000 regierte, wurde Ende 2024 gestürzt, nachdem seit 2011 ein Bürgerkrieg im Land gewütet hatte.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Bätzing betonte, der christlichen Minderheit sei „nach der Machtübernahme durch die Milizen unter Ahmed al-Scharaa vor einigen Monaten zugesagt worden, frei und gleichberechtigt an der Entwicklung des Landes teilhaben zu können. Die Morde des heutigen Tages senden hingegen die Botschaft aus, dass die Christen Syriens an Leib und Leben gefährdet sind, und es ist zu befürchten, dass viele dies als Aufruf verstehen, dem Heimatland den Rücken zu kehren.“

„Umso mehr sind die heute in Damaskus Regierenden aufgefordert, den Christen und allen bedrohten Minderheiten den Rücken zu stärken und allen, die die Bevölkerung mit Gewalt homogenisieren wollen, entschieden entgegenzutreten“, stellte Bätzing klar.

ZDFheute schrieb: „Das syrische Außenministerium verurteilte den Anschlag und sprach von einem ‚verzweifelten Versuch, das Zusammenleben zu untergraben und das Land zu destabilisieren‘.“

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

Die Tagesschau berichtete: „Der syrische Informationsminister Hamsa Mostafa verurteilte den Angriff und bezeichnete ihn als Terroranschlag. ‚Dieser feige Akt richtet sich gegen die bürgerlichen Werte, die uns zusammenführen‘, schrieb er auf der Plattform X.“