Vatikanstadt - Mittwoch, 2. August 2017, 5:19 Uhr.
Nach neuen Gewaltausbrüchen in Venezuela hat der Staatssekretär des Vatikan, Kardinal Pietro Parolin, die Bürger des Landes ermutigt, "einen friedlichen und demokratischen" Weg aus der Krise zu finden.
Die neuesten Unruhen folgen der Wahl der Mitglieder der verfassunggebenden Versammlung des Landes, mit der Präsident Nicolas Maduro eine neue Verfassung schreiben lassen will.
Am 30. Juli hatten dazu landesweite Wahlen stattgefunden, welche die Opposition jedoch boykottierte. Die aktuelle Verfassung geht auf das Jahr 1999 zurück.
Wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtet, sagte Kardinal Parolin, dass er sich – gemeinsam mit Papst Franziskus – sehr für eine friedliche Lösung in Venezuela einsetze. Der Vatikan habe sich bemüht, "allen zu helfen, ohne Diskriminierung, und ruft eine jede Person auf, seine Verantwortung zu erfüllen".
"Das einzige Kriterium sollte das Wohl des Volkes sein", sagte er. "Es hat zu viele Tote gegeben", so der Kardinalstaatssekretär mit Blick auf die Gewalt, der seit April über 100 Personen zum Opfer gefallen sind.
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Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa, hat bereits vor der Wahl Venezuela als "ruiniert" bezeichnet und gefordert, die eskalierenden Probleme des Landes auf demokratische Weise zu lösen.
In einem TV-Interview sagte Kardinal Urosa weiter, dass die Kirche des Landes "einstimmig" die Forderung Maduros nach einer verfassungsgebenden Versammlung ablehne und sagte: "Seit man von dieser Initiative des Präsidenten hört, sind wir der Überzeugung, dass diese Versammlung absolut nicht angemessen ist. Denn die Probleme Venezuelas sind finanzieller, sozialer und politischer Art und die verfassungsgebenden Versammlung würde sie nicht lösen, sondern nur verschlimmern."
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