Nach 130 Jahren: Spiritaner sind jetzt offizielle Eigentümer von Kloster Knechtsteden

Kloster Knechtsteden
Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist / Stephan Großsteinbeck

Die Spiritaner sind – nach 130 Jahren – offiziell im Besitz von Kloster Knechtsteden, nachdem die Erzdiözese Köln während dieser Zeit treuhänderischer Eigentümer war. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Spiritaner 1895 in Preußen kein Eigentum erwerben konnten – eine Folge des Kulturkampfes, der damals allerdings offiziell schon beendet war.

Während des Zweiten Weltkriegs mussten die Spiritaner das Kloster Knechtsteden noch einmal für mehrere Jahre verlassen, weil es von der nationalsozialistischen Regierung beschlagnahmt und enteignet wurde, aber die Rückkehr war nach dem Krieg möglich.

Das Erzbistum Köln berichtete am Donnerstag: „Eigentümer im Grundbuch blieb seit dem Erwerb 1895 allerdings der Erzbischöfliche Stuhl in Köln. Bereits 1920 erkannte das Erzbistum an, dass die Spiritaner faktisch Eigentümer des Klosters seien und sagte eine Rückübertragung zu – allerdings unter bestimmten Bedingungen.“

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„Mit der nun vollzogenen Übertragung erfüllt das Erzbistum Köln diese Zusage aus den Jahren 1895 und 1920“, hieß es. „Ein 1920 vereinbartes Ankaufsrecht des Erzbistums für die Kirche wurde dabei zugunsten des Nutzungsrechts aufgegeben. Falls der Orden die Klosteranlage künftig veräußern möchte, erhält das Erzbistum ein Vorkaufsrecht.“

Der Kirchen- und Wallfahrtsbetrieb bleibt in Knechtsteden mit dem neuen offiziellen Eigentümer wie gewohnt bestehen. Pater Innocent Izunwanne CSSp, der Provinzial der deutschen Spiritaner, sagte: „Es ist ein symbolischer Neubeginn und eine Anerkennung unserer geistlichen Arbeit in Knechtsteden. Wir sind dankbar für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Köln, das diesen Schritt möglich gemacht hat.“

Ursprünglich war Knechtsteden eine Prämonstratenserabtei, die ihre Wurzeln im frühen 12. Jahrhundert hatte. Es bestand bis zur Säkularisation. 1869 kam es zu einem verheerenden Brand. Nach dem treuhänderischen Erwerb von Knechtsteden 1895 durch das Erzbistum Köln wurden die Basilika und das Kloster bis 1908 wieder aufgebaut.