London - Mittwoch, 22. November 2017, 15:21 Uhr.
Gemeinsam mit Christen vieler Konfessionen ehren Katholiken am heutigen Mittwoch, 22. November, die verfolgten Glaubensgeschwister in aller Welt durch Gebete, Aufrufe und zahlreiche Aktionen.
Das Päpstliche Hilfswerk Kirche in Not (ACN) im Vereinigten Königreich und viele Partner unterstützen den "Roten Mittwoch", der als #RedWednesday auch in den Sozialen Medien verbreitet wird.
Christen waren aufgerufen, zum heutigen Tag als Zeichen der Solidarität ein Kleidungsstück oder anderen passenden Gegenstand in roter Farbe zu tragen. Um 18 Uhr findet in der Kathedrale von Westminster ein gemeinsames Gebet für die Menschen statt, die ihres Glaubens wegen verfolgt werden. Das Parlament von London, viele Kirchen und Schulgebäude in Großbritannien und anderen Ländern werden in roter Farbe aufleuchten – im Gedenken an die Märtyrer.
Our chancel is red today to stand in solidarity with persecuted Christians & all who suffer for their peacefully held beliefs #RedWednesday pic.twitter.com/AhDzvoT1xp
— Birmingham Cathedral (@bhamcathedral) November 22, 2017
Der italienische Kardinal Mauro Piacenza, Vorsitzender von ACN, würdigte die Initative als "lobenswert und angebracht". Er erinnerte daran, dass schon die Heiligen Thomas Morus, Thomas Becket und John Fisher als gläubige Katholiken und Märtyrer starben – an Orten, die heute in roter Farbe erstrahlen. Der Wert der Menschenwürde, der Religionsfreiheit und eines wohlgeformten Gewissens könne durch diese Blutzeugen besser, tiefer verstanden werden, betonte Kardinal Piacenza, und fuhr fort:
"Das Martyrologium wird wieder ein wichtiges Buch in einer wiedergeborenen Kirche sein".
Verfolgung mit "weißen Handschuhen"
Es gehe aber nicht nur um das mörderische Blutvergiessen, mit dem Christen im Nahen Osten, in Nordafrika, in Nordkorea und anderen Ländern brutal verfolgt werden, betonte Kardinal Piacenza.
Es gebe auch eine genauso echte Christenverfolgung "mit weißen Handschuhen", die zwar keine physische Gewalt ausübe, aber von seiner ideologischen Sichtweise her nicht weniger aggressiv sei.
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"Viele Christen leiden im Namen Jesu, ohne dafür in dieser Welt bekannt oder gerühmt zu sein. Sie leisten Sühne für unsere kleinmütige Gleichgültigkeit und laden uns ein, großzügig zu helfen. Lasst uns dieser Einladung folgen und etwas tun!"
Wir unterstützen #RedWednesday – und stehen ein für #Glaube und #Freiheit – #Faith & #Freedom pic.twitter.com/S0taiUVU4R
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) November 22, 2017
Ökumenische Erklärung gegen Christenverfolgung
Auch anglikanische und russisch-orthodoxe Kirchenvertreter haben gemeinsam zu mehr Hilfe für die verfolgten Christen aufgerufen. Der Primas der Anglikaner, Erzbischof Justin Welby, und der Orthodoxe Patriarch Moskaus, Kyrill, haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, mit der sie die internationale Gemeinschaft auffordern, einzuschreiten – auch mit Maßnahmen gegen "religiösen Extremismus" – und vor allem für Christen in Nahost und deren Schutz und Verbleib in ihrer Heimat einzutreten. Wörtlich heißt es in dem am gestrigen Dienstag auch in der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" erschienenen Text:
"Wir können angesichts der Leiden unserer Schwestern und Brüder nicht gleichgültig bleiben, denn 'wenn ein Glied leidet, leiden alle gemeinsam; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit' (Korinther 1, 12)".
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Verfolgte Christen in Nahost "sollten sich nicht auf multinationale Institutionen verlassen müssen" @Mike_Pence https://t.co/3LIWqvNElX