Münster - Samstag, 12. Mai 2018, 16:04 Uhr.
Der religionspolitische Sprecher der Partei "Alternative für Deutschland", Volker Münz, hat bei einem Podium auf dem Katholikentag in Münster den Islam scharf kritisiert und bekräftigt, dass das christliche Menschenbild von seiner Partei vertreten wird. Unter Pfiffen und Buhrufen wurde die Debatte am Samstagnachmittag geführt, die unter dem Titel "Nun sag, wie hältst du es mit der Religion" stand. Bereits im Vorfeld gab es heftige Proteste gegen die Einladung des AfD-Abgeordneten.
Der Protest wurde unmittelbar vor und während der Veranstaltung fortgesetzt. Antifa-Demonstranten hatten ein Plakat in der vollbesetzten Münsterhalle entrollt, sodass die Gesprächsrunde, bei der die Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien saßen, erst mit einiger Verzögerung beginnen konnte. Auch in der Innenstadt versammelten sich nach Angaben des Veranstalters etwa 1.000 Menschen zur Demonstration unter dem Motto "Keine Bühne für die AfD".
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Volker Münz wiederholte seine Aussage, dass die deutsche Kultur "zum großen Teil auf dem Christentum" basiere. Das gelte auch für die Rechtsordnung. Dennoch sei es nicht die Aufgabe der Kirche sich in die Politik einzumischen. Widerstand kam an dieser Stelle von Kerstin Griese (SPD). Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium betonte, die Kirche werde ihrer Aufgabe nicht gerecht, wenn sie sich nicht für die Schwachen und Armen einsetze. Auch der Vertreter der Unionsparteien, Christian Hirte, bekräftigte, es könne "uns zwar nicht alles gefallen, was die Kirchen sagten". Trotzdem müssten die Kirchen gesinnungsethisch ein Stachel im Fleisch sein.
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Volker Münz kritisierte auch den Islam, dessen Vertreter die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterschrieben hätten. Christian Hirte warf daraufhin dem AfD-Abgeordneten Verallgemeinerung des Islam vor und wies darauf hin, dass die Mehrheit der Muslime friedlich in Deutschland lebe. Gleichwohl müsse man gegen die radikale Auslegung des Islam vorgehen.
Münz bestand darauf, dass die AfD das christliche Menschenbild vertrete. Zugleich schränkte er ein, dass er nicht "den Kopf für alle Menschen in seiner Partei hinhalten" könne. Christine Buchholz, die Sprecherin der Linken, erklärte, ihre Partei sei "nicht religiös, aber auch nicht anti-religiös". Wie schon wie die Grünen wolle sie einen "Prozess" starten, an dessen Ende ein gemeinsam verabschiedetes Papier stehen solle.
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