Japans Minimärkte nehmen Pornografie aus dem Sortiment

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donfiore/Shutterstock

Mehrere tausend Geschäfte und Minimärkte in Japan verkaufen in Zukunft keine pornografischen Zeitschriften mehr. Der Schritt soll dazu beitragen, ein familienfreundlicheres Umfeld zu schaffen. Nach Ansicht von Experten ist es auch eine Maßnahme zur Vorbeugung der wachsenden sexuellen Gewalt gegen Frauen.

Die Einzelhandelsunternehmen "Lawson Inc." und "7-Eleven Japan Co." gaben bekannt, in fast 34.000 Standorte in Japan keine Porno-Hefte mehr zu verkaufen.

Aktivisten begrüßten die Entscheidung und sagten, dass die Entwicklung dazu beitragen könnte, die sexuelle Ausbeutung von Frauen zu verhindern.

Kanae Doi, der Direktor der japanischen Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, sagte der Agentur "Reuters", dass "dies ein sehr begrüßenswerter Schritt" sei.

"Es war bislang sehr beschämend... Pornografie kann man überall in Japan sehen. Frauen werden immer noch als Sexobjekte angesehen und nicht gleich behandelt", fügte sie hinzu.

Die 7-Eleven-Filialen werden die sexuell "explizite" Ware bis August auslaufen lassen. Der Übergang wird vor der Rugby-Weltmeisterschaft 2019 und den Olympischen Spielen 2020 in Tokio stattfinden.

Ein Sprecher der 7-Eleven Japan Co. sagte gegenüber "Reuters", dass sich die früher hauptsächlich von Männern frequentierten Geschäfte in den letzten Jahren immer mehr familienorientierten ausgerichtet hätten.

"Da sich die Rolle und Nutzung von 7-Eleven-Stores in den letzten Jahren verändert hat, wurde 7-Eleven zu einem wichtigen Einkaufsziel auch für Familien, Kinder und ältere Menschen", so der Sprecher.

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Um eine angemessene Einkaufsumgebung für alle Kunden zu schaffen, haben man beschlossen, den Verkauf der anstößigen Magazine einzustellen.

Die Verbreitung von Pornografie ist in Japans Minimärkten üblich, einschließlich des Verkaufs von Comics mit sexualisierten Cartoons. Viele dieser Zeitschriften werden offen präsentiert.

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Japanische Aktivisten haben gesagt, dass Pornografie eine Rolle spielt in der Zunahme sexueller Gewalt gegen Frauen im Land.

Caroline Norma, eine leitende Forscherin am Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT) in Australien sagte gegenüber "Reuters", dass die Verfügbarkeit von Pornografie in Japan jährlich schätzungsweise 500 Frauen in die Sexindustrie treibe.

"Jede Maßnahme zur Unterdrückung der Produkte und Aktivitäten der Sexindustrie in der japanischen Gesellschaft wird die sexuelle Objektivifizierung und Ausbeutung reduzieren, die weitgehend unreguliert ist und kulturell gefeiert wird", so Norma.

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