Denver - Donnerstag, 23. Mai 2019, 11:22 Uhr.
Eine neue Studie des Zusammenhangs zwischen Religion und ehelichem Glück hat ergeben, dass Frauen, die in einer hochreligiösen, traditionellen Ehe leben, am ehesten glücklich verheiratet und auch in ihrer Beziehung sexuell erfüllter sind.
Die wissenschaftliche Untersuchung sprengt, wie CNA berichtet, noch weitere Vorurteile: Es sind gerade Ehepaare, bei denen Mann und Frau stark religiös sind, in denen wichtige Entscheidungen gemeinsam gefällt werden.
Als "hoch" oder "stark" religiös bewerten die Forscher Ehepaare, die etwa gemeinsam täglich beten und mindestens wöchentlich an religiösen Feiern teilnehmen - etwa dem Besuch der heiligen Messe.
Die vom Institut für Familienstudien durchgeführte Analyse des Familienlebens in 11 Ländern ergab, dass "hochreligiöse Paare in heterosexuellen Beziehungen" glücklichere Ehen und mehr sexuelle Zufriedenheit genießen als weniger religiöse, gemischt-religiöse oder nicht-religiöse Paare.
Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit nicht geringer, dass es unter religiösen Ehepaaren zu häuslicher Gewalt kommt, betont die Autorengruppe.
Die 11 untersuchten Länder waren Argentinien, Australien, Chile, Kanada, Kolumbien, Frankreich, Irland, Mexiko, Peru, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Die Studie stützte sich zudem auf Daten aus der World Values Survey (WVS) und der Global Family and Gender Survey (GFGS). Die Autoren waren unter anderem Wissenschaftler der Brigham Young University und des Pew Research Center.
"In vielerlei Hinsicht zeigt der Bericht, dass der Glaube eine Kraft für das Gute im zeitgenössischen Familienleben in Amerika, Europa und Ozeanien ist", so die Forscher.
Glück und Erfüllung
Sowohl Frauen als auch Männer, die als "hochreligiöse" Ehepaare leben, melden einen deutlich höheren Grad der Zufriedenheit in ihrer Beziehung als die beiden anderen Gruppen. Liberale, nichtreligiöse Paare belegten den zweiten Platz.
Besonders bemerkenswert war der Unterschied für Frauen: Frauen in "hochreligiösen" Beziehungen gaben etwa 50% häufiger an, dass sie mit ihrer sexuellen Beziehung "sehr zufrieden" sind als ihre weltlichen und weniger religiösen Geschlechtsgenossinnen.
"Bei den Männern bewerten hochreligiöse traditionelle Männer die Qualität ihrer Beziehungen signifikant höher ein", als Männer in nichtreligiösen oder kaum religiösen Ehen.
"Männer und Frauen, die etwa gemeinsam einen aktiven religiösen Glauben leben, genießen ein höheres Maß an Beziehungsqualität und sexueller Zufriedenheit als ihre Altersgenossen in weniger oder gar nicht religiösen Beziehungen. Sie haben auch mehr Kinder und heiraten eher. Gleichzeitig stellen wir nicht fest, dass der Glaube Frauen vor häuslicher Gewalt in Ehe- und Lebensgemeinschaften schützt."
Als einen entscheidenden Faktor für ein erfolgreiches, blühendes Familienleben bezeichnen viele der Religiösen unter den Befragten das Gebet in der Familie.
Eine Frage der Gerechtigkeit
Die Autorengruppe konzentriert sich auf vier Faktoren in Bezug auf die Ehe: Qualität der Beziehung, Fruchtbarkeit, häusliche Gewalt und Untreue.
Dabei stellen die Forscher fest, dass es in vielen Gesellschaften tatsächlich eine Abkehr vom "traditionellen" Familienleben gibt. Die konkrete Folge: Weniger Menschen in diesen Ländern heiraten und haben Kinder. Gerade nichtreligiöse - oder kaum religiöse - Menschen leben stattdessen oft jahrelang zusammen und heiraten, wenn überhaupt, erst später.
"Der Glaube kann gegen diese postfamiliäre Wende puffern, sowohl indem er dem Familienleben besondere Bedeutung und Wichtigkeit beimisst als auch indem er Normen und Netzwerke anbietet, welche die Verbundenheit der Familie fördern", schreiben die Autoren.
Die Wissenschaftler prüfen auch den Wahrheitsgehalt einer Theorie, die unter Akademikern in ihrem Fachgebiet weit verbreitet sei, nämlich dass der Trend zu "Geschlechtergerechtigkeit" - der in der Praxis meist bedeutet, dass Frauen berufstätig werden - dabei helfen könne, die Geburtenrate wieder auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen.
"In modernen Gesellschaften, in denen Frauen hohen Anforderungen ausgesetzt sind, was ihr öffentliches Arbeitsleben betrifft, ist die Unterstützung von Partnern erforderlich, um die Geburt von zwei Kindern zum Normalfall zu machen".
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Diese Unterstützung leiste heute meist der Ehemann, der sich in der Familie einbringen müsse, um Frauen bei der "zweiten Schicht" an der Heimatfront zu helfen. Berufstätige Frauen ohne einen solchen Partner, so die Autoren weiter, hätten in der Regel weniger Kinder.
"Personen, die die Gleichstellung am Arbeitsplatz unterstützen, eine progressive Geschlechterrollen-Ideologie anstreben, haben tatsächlich deutlich weniger Kinder als diejenigen, die der Meinung sind, dass Männer bevorzugt Jobs bekommen sollten, wenn es an Arbeitsplätzen mangelt."
Die Studie zeigt: Selbst in Gebieten wie Europa, in denen die Fruchtbarkeitsraten sehr niedrig sind, haben Gläubige durch die Bank mehr Kinder als nicht-religiöse Paare.
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