Vatikanstadt - Sonntag, 3. November 2019, 16:30 Uhr.
Papst Franziskus hat am Sonntag zum Gebet für verfolgte Christen in Äthiopien aufgerufen. Mindestens 80 Menschen – die meisten Christen – sind bei den andauernden Konflikten in der Region Oromia getötet worden. Das berichtete die "BBC".
Die Äthiopisch-Örthodoxe Tewahedo Kirche ist die größte der orientalisch-orthodoxen Kirchen mit über 50 Millionen Anhängern.
"Ich bin traurig über die Gewalt, der Christen der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche zum Opfer fallen", sagte Papst Franziskus in seiner Ansprache zum Angelus am 3. November.
"Ich drücke meine Verbundenheit mit dieser geliebten Kirche und ihrem Patriarchen, dem lieben Bruder Abune Mathias, aus und bitte Euch, für alle Opfer von Gewalt in diesem Land zu beten".
Seit dem Ausbruch gewalttätiger Proteste in der äthiopischen Region am 23. Oktober wurden nach Angaben des Amts von Premierminister Abiy Ahmed mehr als 400 Menschen verhaftet und 78 getötet.
Die orthodoxe christliche Gemeinschaft war in Oromia ein Ziel von Gewalt. Ein Kirchenvertrete sagte gegenüber "AFP", dass 52 Christen, darunter zwei Geistliche, seit Beginn der Proteste im Oktober bei der Gewalt getötet wurden.
Handgranaten wurden in Kirchen in Bale Robe und Dodola geworfen, und die Häuser und Geschäfte der Christen wurden in Brand gesetzt, meldeten örtliche Medien.
Der Patriarch der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche, Abune Mathias, hielt eine Rede am 28. Oktober, in der er zum Frieden aufrief und um die Toten trauerte.
"Ich trage ein Kreuz in der Hand, keine Waffe. Meine Kinder, ich bete tränenreich zu unserem Gott um euer Leiden. Ich plädiere auch weiterhin mit der Regierung", sagte Mathias, so Medienberichte.
"Heute bin ich tief betrübt. Ich habe den Drang zu weinen wie ein Kind.... In der Hoffnung, Tag für Tag auf Verbesserung zu hoffen, haben wir die Regierung gebeten, dem ein Ende zu setzen. Aber wir haben gesehen, dass sich nichts geändert hat", sagte der Patriarch.
Erst im Oktober war dem äthiopischen Premierminister Abiy Ahmed der Friedensnobelpreis verliehen worden. Keine zwei Wochen später brachen die Konflikte aus. Die Proteste wurden durch eine Behauptung des politischen Aktivisten Jawar Mohammed ausgelöst, dass die äthiopische Regierung versucht habe, ihn festzunehmen.
Die Heilige Synode der äthiopisch-orthodoxen Kirche Tewahedo traf sich am 26. Oktober mit äthiopischen Regierungsvertretern, um Frieden und Dialog angesichts der Gewalt zu fordern. Auch die äthiopisch-orthodoxe Kirche rief zu drei Tagen Gebet und Fasten für den Frieden auf.
"Gott ist mit uns", sagte der orthodoxe Priester Markos Gebre-Egziabher bei einer Gedenkfeier am 26. Oktober für die getöteten Christen, so "AFP".
"Wenn sie mit Macheten kommen, werden wir mit Kreuzen gehen", sagte Pater Markos.
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In einer emotionalen Rede am 28. Oktober sagte Patriarch Mathias zu seiner verfolgten Gemeinschaft in Äthiopien:
"Während ich euch über den Frieden predigte, haben diejenigen, die den Frieden nicht kennen, euch den Frieden genommen. Meine Kinder, hegt keinen Groll gegen mich. Glaubt nicht, dass ich zu eurer Notlage schweige. Ich weine immer um dich. Herr, sende dein Gericht, oder komm zu uns herab."
Papst Franziskus traf sich im Februar 2016 mit dem Patriarchen Abune Mathias und drückte ihm sein Beileid für die äthiopischen Christen aus, die von Anhängern des Islamischen Staates (IS) im April 2015 in Libyen hingerichtet wurden –CNA Deutsch berichtete.
Beim Angelus am heutigen Sonntag betonte der Pontifex mit Blick auf das Gleichnis vom Zöllner Zachäus, wie wichtig es für Christen ist, den Sünder zu lieben, auch wenn man die Sünde bekämpfen muss – denn "die Verachtung und das Ausgrenzen des Sünders isoliert ihn nur und stärkt ihn in dem Bösen, das er gegen sich selbst und gegen die Gemeinschaft tut. Stattdessen verurteilt Gott die Sünde, versucht aber, den Sünder zu retten, er sucht nach ihm, um ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen."
Courtney Mares trug zur Berichterstattung bei.
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— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) August 9, 2018
#Äthiopien: Junge Christen werden unter Druck gesetzt, zum #Islam zu konvertieren https://t.co/oUbVBHaucG via @CNAdeutsch #Afrika #Religion
— EWTN.TV (@ewtnDE) November 24, 2018
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