Papst Franziskus betet für die Einheit Europas und die Europäische Union

Papst Franziskus betet in der Kapelle der Casa Santa Marta.
Vatican Media

"In dieser Zeit, in der so viel Einheit unter uns, unter den Nationen, nötig ist, lasst uns heute für Europa beten": Mit diesen Worten hat Papst Franziskus heute in der Frühmesse die Einheit des Kontinents beschworen

Er betet dafür, dass es der Europäischen Union gelingen möge, eine "geschwisterliche Einheit zu erreichen".

Von dieser hätten die Gründerväter der Europäischen Union geträumt, so der Papst am 22. April 2020 in der Kapelle des Domus Sanctae Marthae.

Am morgigen Donnerstag beraten per Videokonferenz die EU-Regierungschefs erneut über Finanzierungs- und Wiederaufbauhilfen sowie andere mögliche Lösungen für die Coronavirus-Krise.

Franziskus hat die Situation Europas bereits vor der Coronavirus-Krise wiederholt mit scharfer Kritik beobachtet. Dieser "verwelkende" Kontinent sei "unfruchtbar" und leide an "Gedächtnisverlust", sagte er im Jahr 2017. Und erst vor wenigen Tagen erklärte er - in seiner (hier der Wortlaut) zum Oster-Segen Urbi et Orbi - Europa stehe vor "einer epochalen Herausforderung", von der nicht nur die Zukunft des Kontinents, sondern die der ganzen Welt abhänge.

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Doch dessen nicht genug: Immer wieder hat der Papst dazu konkret aufgerufen, den Kontinent erneut zu evangelisieren. Eine Forderung, die er auch mit mahnenden Worten in seinem historischen Brief an alle Katholiken in Deutschland zum sogenannten "Synodalen Weg" aufstellte.

 

Die Liebe und das Licht Gottes

 

Am heutigen Mittwoch lenkte der Papst die Aufmerksamkeit der Gläubigen in seiner Predigt auf die Gespräche zwischen Jesus und Nikodemus, wie sie im Tagesevangelium aus dem dritten Kapitel des Evangelisten Johannes nachzulesen sind.

Darin sei die Entdeckung der Liebe Gottes zu finden, so der Papst.

"Gott liebt uns und er liebt uns - wie es ein Heiliger sagt - wahnsinnig. Er liebt die Welt so sehr, dass er seinen Eingeborenen Sohn am Kreuz sterben ließ. Jedesmal, wenn wir auf das Kreuz schauen, finden wir diese Liebe." 

Der Blick auf die Wunden Jesu, auf das Kruzifix: Er kann zeigen, dass dort "alles Wissen steckt", fuhr Franziskus fort.

"Das Kruzifix ist kein Gegenstand, den man hierhin oder dorthin hinstellen kann, schöner oder weniger schön, antik, neu... nein! Es ist genau der Ausdruck der Liebe Gottes."  

Mit Jesus sei zudem das Licht Gottes in die Welt gekommen, fuhr Franziskus fort – doch die Menschen hätten die Dunkelheit mehr geliebt als das Licht, "weil ihre Handlungen schlecht waren". Es gebe sogar "menschliche Fledermäuse", die "nicht im Licht leben können, weil sie an Dunkelheit gewöhnt sind", so der Papst.

"So geht es auch uns, wenn wir im Stand der Sünde sind. Wir halten das Licht nicht aus. Es ist bequemer für uns, in der Finsternis zu leben."

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Wie in allen morgendlichen Messopfern dieser Coronavirus-Krise wurde die im Internet – unter anderem auf der Facebookseite von CNA Deutsch – übertragene heilige Messe von Franzisksus mit der Aussetzung des Allerheiligsten und einem Eucharistischen Segen beendet. 

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