El Paso (Texas) - Donnerstag, 4. Juni 2020, 8:50 Uhr.
Papst Franziskus rief am Mittwoch Bischof Mark Seitz von der Diözese El Paso, Texas, an, nachdem der Bischof an einer Demonstration gegen Rassendiskriminierung teilgenommen hatte, um für George Floyd zu beten.
Seitz berichtete der lokalen Nachrichtenseite "El Paso Matters", dass er den zwei- bis dreiminütigen Anruf von Papst Franziskus am Morgen des 3. Juni erhalten habe.
Sie sprachen miteinander auf Spanisch, so Seitz. Papst Franziskus habe ihm gratulieren wollen.
"Ich habe dem Heiligen Vater gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass ich es für unerlässlich halte, unsere Solidarität mit denen zu zeigen, die leiden", fügte der Bischof hinzu.
Floyd wurde am 25. Mai bei einer Verhaftung durch die Polizei von Minneapolis getötet. Er wurde verhaftet, weil er versucht hatte, einen gefälschten 20-Dollar-Schein zu benutzen. Videos zeigen einen auf dem Bauch liegenden Floyd, der wiederholt sagt: "Ich kann nicht atmen" und dabei stöhnt, während ein Polizeibeamter fast acht Minuten lang auf seinem Nacken kniet und andere Beamte tatenlos zuschauen.
Floyd wurde in ein örtliches Krankenhaus gebracht, wo er wenig später verstarb. Sein Tod löste landesweit Proteste aus, auf die Plünderungen und Ausschreitungen in zahlreichen Städten folgten.
The first Catholic bishop to do so, @BishopSeitz, surrounded by his #ElPaso clergy, takes a knee to lead #nineminutes of silence to remember #GeorgeFloyd and pray for peace and justice. 🤎 #BlackLivesMatter #ICantBreathe pic.twitter.com/x8da0fhIft
— The Hope Border Institute (@HopeBorder) June 2, 2020
Seitz war der erste US-Bischof, der an Protesten gegen Rassismus und Polizeibrutalität nach Floyds Tod teilnahm.
Zusammen mit einer Gruppe von Priestern seiner Diözese kniete Seitz neun Minuten lang im stillen Gebet zum Gedenken an Floyd am 1. Juni nieder. Der Bischof hielt ein Schild mit der Aufschrift "Black Lives Matter" hoch.
Am selben Tag, an dem Papst Franziskus mit Bischof Seitz telefonierte, rief er auch Erzbischof José Gómez von Los Angeles an, den Präsidenten der US-Bischofskonferenz.
Papst Franziskus rief Gómez am Mittwoch, dem 3. Juni, an, um ihm seiner Gebete und seiner Solidarität mit allen Amerikanern zu versichern.
"Der Heilige Vater sagte, er bete insbesondere für Erzbischof Bernard Hebda und die Ortskirche in Minneapolis-St. Paul", schrieb Gómez in einem Brief an die Bischöfe, der CNA vorliegt.
"Er dankte den Bischöfen für den pastoralen Ton der Reaktion der Kirche auf die Demonstrationen im ganzen Land in unseren Erklärungen und Aktionen seit dem Tod von George Floyd. Er versicherte uns, dass er in den kommenden Tagen und Wochen weiterhin für uns beten und uns nahe sein werde", fügte Gómez hinzu.
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