Vatikanstadt - Sonntag, 21. Juni 2020, 12:25 Uhr.
Die Christenverfolgung ist eine schmerzliche Realität: "Wie viele Christen werden auch heute noch überall auf der Welt verfolgt! Wenn sie für das Evangelium und mit Liebe leiden, sind sie die Märtyrer unserer Zeit. Und wir können mit Sicherheit sagen, dass sie heute zahlreicher sind als die Märtyrer der Frühzeit".
Das hat Papst Franziskus in seiner Ansprache zum Angelus am heutigen Sonntag gesagt – und betont: Katholiken brauchen deswegen jedoch keine Furcht zu haben.
Denn Christen stehen immer vor "drei Prüfungen: das Evangelium versüßlichen, verwässern; zweitens, die Verfolgung; und drittens das Gefühl, das Gott uns alleingelassen hat", so der Pontifex.
Das Wort Gottes nicht versüßen oder verwässern
Verfolgung findet im Christentum nicht erst von außen statt. Auch in der Kirche gibt es Personen und Strukturen, die mit Feindseligkeit der Lehre begegnen, diese leugnen oder verkrümmen wollen: Davor hat Papst Franziskus gerade die deutschen Katholiken direkt gewarnt.
Am heutigen 21. Juni sprach der Pontifex über die "Feindseligkeit derer, die das Wort Gottes verstummen lassen wollen, indem sie es versüßlichen, verwässern oder jene zum Schweigen bringen, die es verkünden".
Die Blutzeugen von heute
Neben der Gefahr der Heuchler aus den eigenen Reihen ist "die zweite Schwierigkeit, auf die die Missionare Christi stoßen werden, die physische Bedrohung, die Verfolgung ihrer Person, die sogar soweit geht, dass sie um ihr Leben fürchten müssen", fuhr Franziskus am heutigen Sonntag fort.
"Diese Prophezeiung Jesu hat sich zu allen Zeiten erfüllt: Es ist eine schmerzliche Realität, aber eine, die zeigt, wie groß die Treue der Zeugen ist". Der Papst bekräftigte: "Wenn Christen für das Evangelium und mit Liebe leiden, sind sie die Märtyrer unserer Zeit (...) Und wir können mit Sicherheit sagen, dass sie heute zahlreicher sind als die Märtyrer der Frühzeit - so viele Märtyrer, nur weil sie Christen sind!"
Die Realität der Verfolgung darf jedoch nicht entmutigen oder Angst machen, sagte der Papst. Diese Furcht ist nur eine weitere Prüfung Gottes.
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"Worauf es ankommt, ist die Offenheit, der Mut des Glaubenszeugnisses, sich vor den Menschen zu Jesus zu bekennen und Gutes zu tun."
Auch Jesus habe im Garten am Ölberg sowie am Kreuz diese Versuchung erlebt, betonte der Papst. "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?, sagt Jesus. Manchmal fühlt man diese geistliche Trockenheit - wir sollten davor keine Angst haben!"
Gott prüfe nicht nur die Christen, sondern er kümmert sich auch, fuhr Franziskus fort.
Abschliessend betete der Papst: "Die heilige Jungfrau Maria, Vorbild für Zuversicht und Gottvertrauen in der Stunde der Not und der Gefahr, möge uns helfen, uns nie entmutigen zu lassen, sondern uns stets dem Herrn und seiner Gnade anzuvertrauen, denn die Gnade Gottes ist immer stärker als das Böse".
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