Vatikanstadt - Mittwoch, 14. Oktober 2020, 14:25 Uhr.
Mit dem Gebet der Psalmen können Christen ein anderes Verständnis leidvoller Erfahrungen gewinnen. Das hat Papst Franziskus am heutigen Mittwoch in der Generalaudienz gesagt.
Gleichzeitig rief der Papst auf, sich an die Vorschriften der italienischen und vatikanischen Behörden zu halten, die im Zuge steigender Infektionszahlen vorgeschrieben haben, dass auch in der Öffentlichkeit wieder Mundschutz getragen wird.
"Ihr haltet den Sicherheitsabstand ein, so wie man das machen muss. Aber wenn ich herunterkomme, dann kommen alle und drängen sich zusammen: Doch das Problem ist, dass die Gefahr einer Ansteckung besteht. Auf diese Weise, jeder mit Maske und mit dem Sicherheitsabstand, können wir die Audienzen weiter fortführen", sagte Franziskus.
In seiner Katechese betrachtete der Pontifex die Psalmen, die jeder Christ beten kann und sollte - auch um eine neuen Blick auf das Leid und Schmerzen im eigenen Leben zu finden.
"Das Leid, das uns in unserem Leben begegnet, verwandelt sich in den Psalmen zu einer Frage an Gott, die Antwort und Hilfe erwartet".
"Die Psalmen sind zutiefst Gebete und sprechen von der Erfahrung des Dialogs mit Gott. So finden wir in diesem Gebetsschatz alle menschlichen Gemütszustände", so der Pontifex. Neben der Freude eben auch das Leid, neben der Hoffnung auch den Zweifel, wie auch die Verbitterung".
Die Psalmen sind also Wort Gottes, das wir gebrauchen, um mit Gott zu sprechen, so der Papst am 14. Oktober.
Unter den vielen Einzelfragen durchzieh die Psalmen ein unablässiger Schrei nach dem "Wie lange noch, Herr?"
Der Beter wisse, dass in Gottes Augen das Leben kostbar ist, und deshalb bitte er Gott, dort, wo alle menschlichen Bemühungen enden, einzugreifen und das Leben zu heilen und zu retten.
"So wird der Schmerz zum Ausgangspunkt einer Beziehung mit Gott. Der Herr hört den Beter und gibt Antwort. Auch wenn alle Türen verriegelt sind, die Tür Gottes bleibt geöffnet. Unsere Schreie verhallen nicht, sondern bewegen das Herz Gottes, des himmlischen Vaters", so Franziskus.
Am Ende der Audienz entschuldigte er sich dafür, die Pilger nicht aus der Nähe begrüßt zu haben, und forderte alle Anwesenden auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
"Entschuldigt, wenn ich Euch heute aus der Ferne begrüße, aber ich glaube, wenn wir alle als gute Bürger die Anforderungen der Behörden erfüllen, wird dies ein Beitrag zur Beendigung dieser Pandemie sein".
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