Kubanische Regierung gibt Kapelle zurück

Die Kapelle der heiligen Theresia vom Kinde Jesu.
Erzdiözese Camagüey / ACI Prensa

Während sich in der Türkei die Beziehungen mit Christen verschlechtern, gibt es anderswo Anzeichen eines Tauwetters: Nach mehr als fünf Jahrzehnten hat die Regierung Kubas der Erzdiözese von Camagüey eine Kapelle wieder zurückgegeben, die der heiligen Theresia vom Kinde Jesu geweiht ist und die vom kommunistischen Regime enteignet und für unterschiedliche Zwecke benutzt worden war - auch als Lebensmittelladen.

Die Rückerstattung fand am vergangenen Gründonnerstag, dem 24. April, statt. Die Kapelle gehört zur Pfarrei von Nuevitas. Beim offiziellen Akt der Übergabe waren Vertreter des städtischen Handelsunternehmens, eine Gruppe von Gläubigen, der Pfarrer Castor José Álvarez Devesa und der Seminarist Héctor Horruitiner anwesend.

Am 15. April feierte Pater Álvarez, der auch nationaler Leiter der Päpstlichen Missionswerke ist, eine Sühnemesse, mit der Intention "um Vergebung dafür zu bitten, dass dieser Ort ungefähr 55 Jahre für Jesus verschlossen war". "Gott sei Dank haben wir ihn wieder zu einem Haus des Gebetes machen können" sagte er zu ACI Prensa.

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Der Priester gab an, dass "wir nun Pläne machen, um zu versuchen, diesen Ort zu restaurieren, denn er ist etwas vernachlässigt." "Wir wollen ihn schon als Missionshaus in diesem Ortsteil nutzen – auch wenn er er noch nicht fertig ausgestattet ist" gab er am 22. April an.

Hinsichtlich der Rückgabe der Kapelle sagte Pater Álvarez, dass es "eine Freude sei, dass man diesen Schritt der Gerechtigkeit in Bezug auf die Religionsfreiheit unternommen habe"; dahin wollen wir gelangen, um in Kuba "die Religion gut ausüben zu können."

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Er erklärte jedoch, "über die Rückerstattung der Orte hinaus, geht es auch um das Recht zur Erziehung; darum, Bildungszentren unterhalten zu können" wie die Kirche sie braucht. "Hier zum Beispiel, gibt es eine Schule, die sie uns noch nicht zurückgegeben haben. Wir haben das Recht auf Religionsfreiheit, das wir anstreben, noch nicht erlangt" sagte er.

"Das (die Rückgabe der Kapelle) war eine Geste"; aber es fehlt unter anderem noch die Freiheit, Zugang zu den öffentlichen Kommunikationsmitteln zu haben. Internet ist für die Personen kaum erschwinglich, wir haben keinen freien Zugang zum Radio, zum Fernsehen. Auf diese Schritte hoffen wir noch."

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"Das, was geschehen ist, ist gut; wir freuen uns darüber. Aber wir wissen, dass wir weiter hoffen müssen. Wir müssen unsere Bitten weiter vor Gott tragen" fügte er hinzu.

Nachdem die Kommunisten im Jahr 1959 die Macht in Kuba übernommen hatten, begann Fidel Castro, eine Reihe von Anordnungen zu geben, um der Kirche Einfluss zu nehmen; darunter fällt die Ausweisung von Priestern und Ordensleuten im Jahr 1961 und die Enteignung von Schulen und Kirchen.

Mehrere dieser Besitztümer wurden dann religionsfremden Zwecken zugeführt. Der bekannteste Fall ist jener der Villa Marista, die es damals in Havanna gab und die nun für die Staatssicherheit genutzt wird.

In den letzten Jahren hat die Regierung einige beschlagnahmte Güter wieder zurückerstattet, wie beispielsweise die Kirche von Santa Maria und Santa Elena in Havanna, die 30 Jahre enteignet war und 2006 zurückgegeben wurde. Andere Gebäude jedoch, die Ordenskongregationen gehörten, sind weiterhin im Besitz des Staates.