"Mein Jesus": Märtyrerin und Nonne sah Christus in jungen Menschen

Schwester Laura Mainettis Einkleidung im Jahr 1959
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Das Außergewöhnliche an der sonst ganz normalen Ordensfrau, die vor 20 Jahren in einem satanischen Ritual ermordet wurde, war ihre Liebe und die Freude, mit der sie jungen Menschen diente.

Das hat Schwester Beniamina Mariani gesagt, die Postulatorin der Ehrwürdigen Dienerin Maria Laura Mainetti, die nächstes Jahr als Märtyrerin selig gesprochen wird.  

Im Interview mit ACI Stampa, der italienischen Partner-Agentur von CNA Deutsch, sprach Mariani über ihre persönliche Bekanntschaft mit der Blutzeugin: Mainetti habe bescheiden, schlicht und freudenerfüllt Gott und den Menschen gedient, so Schwester Mariani.

Die Postulatorin beschrieb Mainettis Tag als "eine kontinuierliche Beziehung im Gebet, am Anfang und am Ende des Tages und mit denen, die sie 'mein Jesus' nannte: Kinder, Jugendliche, Menschen in Schwierigkeiten".

In ihrer Biografie über die ermordete Ordensschwester schrieb Mariani, dass Mainetti sich, als sie unter jungen Leuten war, "wohl fühlte und es liebte, sich sowohl in geplanten als auch in ungezwungenen Treffen mit ihnen zu unterhalten".

"Sie war eine glückliche Frau", fuhr sie fort und fügte hinzu, dass die Botschaft der Schwester an die jungen Leute lauten würde: "Ich bin sehr glücklich, vor allem, weil ich jeden Tag Gottes Liebe zu mir entdecke, trotz meiner Einschränkungen, und dann versuche ich, sie in den Gesichtern meiner Brüder und Schwestern zu sehen, denen ich jeden Tag begegne, mit besonderer Aufmerksamkeit für die Benachteiligten oder die Menschen in Schwierigkeiten."

Mainetti war "ein kleines, bescheidenes Korn, das sich im Stillen in einen lebhaften Baum verwandelte, unter dessen Ästen viele Menschen, die unterschiedlichsten, Trost finden konnten", sagte Mariani.

Papst Franziskus hat im Juni die Ordensfrau zu einer Märtyrerin der Katholischen Kirche erklärt.  Sie wird am 6. Juni 2021, dem 21. Jahrestag ihrer Ermordung, seliggesprochen werden.

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Die 60-jährige Schwester der Gemeinschaft der Töchter des Kreuzes wurde im Jahr 2000 von drei Mädchen im Teenageralter erstochen. Bevor sie starb, sprach sie Worte der Vergebung für ihre Mörder.

Die Mädchen kannten die Ordensschwester, weil sie ihnen den Katechismus beigebracht hatte. Sie lockten sie in einen Park in der lombardischen Stadt Chiavenna (deutsch: Kleven), indem sie behaupteten, eine von ihnen müsse mit ihr reden, weil sie durch eine Vergewaltung schwanger geworden sei und eine Abtreibung erwäge.

Die drei Mädchen sagten ursprünglich, der Mord sei "ein Spiel" gewesen, gaben aber später zu, die Frau der Kirche in einem dämonischen Ritual hingerichtet zu haben.

Am Abend des 6. Juni 2000 zwangen die drei Mädchen Mainetti am Abend des 6. Juni 2000 im Park in die Knie und beschimpften sie dabei. Ein Mädchen schlug die Schwester mit einem Ziegelstein, ein anderes stieß ihren Kopf wiederholt gegen eine Wand.

Abwechselnd stachen sie 19 Mal mit einem Küchenmesser auf Mainetti ein. Sie hatten laut italienischen Medienberichten beabsichtigt, 18 Mal auf sie einzustechen – jeweils sechs Mal, um so auf die Zahl 666 zu kommen.

Schwester Mainetti betete während des gesamten Angriffs und bat Gott, den Mädchen ihre Taten zu vergeben. Mehreren Berichten über ihren Tod zufolge waren ihre letzten Worte "Herr, vergib ihnen".

Mainetti war die Oberin des Klosters der Kreuzschwestern in Chiavenna, das sich der Hilfe jugendlicher Straftäter widmete. Die Mädchen, die Mainetti töteten, hatten jedoch keinerlei Vorgeschichte von Verbrechen oder Gewalt.

Würdigung durch Papst Benedikt


Die Blutzeugin wurde am 20. August 1939 als Teresina Elsa Mainetti in Colico geboren. Sie war das jüngste von zehn Kindern; ihre Mutter starb im Kindbett. Im Alter von 18 Jahren trat sie in die Kongregation der Kreuzschwestern ein.

Die Katholikin widmete ihr Leben den Kindern, Jugendlichen und Familien in den Städten Vasto, Rom und Parma, bevor sie 1984 nach Chiavenna zog.

Mainetti war in ihrer Kleinstadt bekannt für ihr soziales und karitatives Engagement für bedürftige Jugendliche und arme Menschen.

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Im April 2008 lobte Papst Benedikt XVI. die Blutzeugin, die, wie er sagte, "mit einer totalen Selbsthingabe ihr Leben opferte, während sie für diejenigen betete, die sie angriffen".

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