Brandanschlag auf Kirche aller Nationen in Jerusalem

Die Kirche aller Nationen – auch bekannt als Todesangstbasilika, Basilica Agoniae Domini – im Garten Gethsemane am Ölberg.
Berthold Werner / Wikimedia (CC0)

Die israelische Polizei hat nach einem Brandanschlag auf die Kirche der Nationen in Jerusalem am heutigen Freitag einen jüdischen Mann festgenommen. 

Das berichten mehrere Medien, darunter "Haaretz" und  die "Times of Israel". 

Der Verdächtige, ein 49 Jahre alter Mann, habe Brandbeschleuniger in der Kirche vergossen, before er versuchte, das katholische Gotteshaus im Garten Gethsemani in Brand zu setzen, das auch als Todeangstbasilika bekannt ist. 

Pater Nikodemus Schnabel OSB von der Abtei Dormitio in Jerusalem veröffentlichte ein Video der Festnahme auf Twitter.  

Der Benediktinermönch kommentierte: Der Täter sei zwar jüdisch gekleidet, lebe aber seinen Glauben "offensichtlich nicht authentisch".

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Unklar ist das Motiv des Täters im Fall des heutigen Brandanschlags. Die Polizei sagte laut der "Times of Israel" in einer ersten Stellungnahme, sie glaube nicht, dass die offenkundige Brandstiftung durch Hass motiviert sei. "Ein erstes Verhör verstärkte den Verdacht, dass der Hintergrund der Aktion kriminell ist", sagte die Polizei. Der Mann habe bereits an anderen Orten – "die nicht christlich oder mit Religion zu tun hatten" – Feuer gelegt.

Vertreter der Kirche im Land forderten jedoch eine gründliche Untersuchung des Falls.

In einer Stellungnahme dankten katholische Kirchenvertreter Gott, dass die Kirche von einem größeren Brand verschont geblieben ist.  

"Wir fordern auch, dass die Polizei diesen Brandanschlag ernsthaft untersucht, zumal er offenbar rassistisch motiviert ist", so die katholischen Kirchenvertreter.

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"Es ist erwähnenswert, dass die Basilika aller Völker auf dem Felsen erbaut wurde, auf dem der Herr Jesus Christus vor seiner Verhaftung und Kreuzigung gebetet hat".

In den letzten zehn Jahren ist im Heiligen Land die Zahl christenfeindlicher Übergriffe durch radikale Siedler und extremistische Juden deutlich gestiegen. Regelmäßig wenden sich die Repräsentanten der im Heiligen Land vertretenen christlichen Gemeinschaften an die öffentlichen Behörden, um Übergriffe zu verurteilen und Konsequenzen zu fordern, wie CNA Deutsch berichtete.

Christliche Kirchen und sogar Friedhöfe werden auch außerhalb Jerusalems von radikalen Juden angegriffen. Nachdem der Friedhof des Salesianerklosters in Bet Dschemal im Dezember 2015 das erste Mal entweiht wurde, warfen im Oktober 2018 unbekannte Täter dort erneut Grabsteine um und zerstörten Kreuze. Bet Dschemal liegt 30 km westlich von Jerusalem, in der Nähe der Stadt Bet Schemesh, die einen hohen Bevölkerungsanteil an ultraorthodoxen Juden aufweist. Im Jahr 2013 war das Kloster mit Molotowcocktails beworfen worden.

Die Angreifer schmierten Parolen wie "Tode den Nichtjuden" auf die Mauern des Klosters.

Im September 2017 wurde die zum Kloster gehörende Kirche des Heiligen Stephanus durch Vandalismus beschädigt. Vor zwei Jahren wurden ebenfalls in Bet Dschamal die Mauern des Klosters der Monastischen Familie von Bethlehem mit Slogans in hebräischer Sprache beschmiert. Im März 2014 wurde in der Nähe von Bet Schemesh das Kloster Deir Rafat mit dem Heiligtum von Unserer Lieben Frau von Palästina Ziel einer mutwilligen Beschädigung.

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