Washington, D.C. - Freitag, 27. August 2021, 12:45 Uhr.
Die Generaloberen der kirchlichen Institute, die das heilige Messopfer ausschließlich in der traditionellen Form des römischen Ritus feiern, wollen sich nächste Woche treffen, um das neue Schreiben von Papst Franziskus zu diskutieren, das den älteren Gebrauch der heiligen Liturgie einschränkt.
Das berichtet der "National Catholic Register".
Pater Andrzej Komorowski, Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP), sagte, die Oberen seien zusammengekommen, "um Standpunkte auszutauschen und um zu sehen, was wir gemeinsam tun können". Er fügte hinzu, dass die Idee von den örtlichen Oberen der traditionellen Institute in Frankreich kurz nach der Veröffentlichung von Traditionis Custodes kam.
Während es Spekulationen über weitere vatikanische Restriktionen für die Institute gab, betonte Pater Komorowski, dass die für nächste Woche geplante Diskussion nicht auf Gerüchten oder unbestätigten Berichten basiere, fügte aber hinzu, dass diese das Treffen "dringlicher gemacht und vielleicht sogar beschleunigt haben".
Die Priesterbruderschaft ist das größte von drei internationalen traditionellen Instituten des apostolischen Lebens, die die Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus feiern – die Form der Messe, die vor den Reformen von Papst Paul VI. im Jahr 1970 fast 500 Jahre lang allgemein verwendet wurde. Die beiden anderen sind das Institut Christus König und Hohepriester und das Institut du Bon Pasteur ("Institut vom Guten Hirten").
Die traditionelle lateinische Messe (TLM) ist auch als "tridentinische" und "gregorianische" bekannt, als Feier im Usus Antiquior, als Messe in der außerordentlichen oder überlieferten Form sowie als "Messe aller Zeiten" und "Alte Messe" (Vetus Ordo), während die in den 1970er Jahren eingeführte auch als "Neue Messe" (Novus Ordo) bezeichnet wird.
Als Papst Benedikt XVI. am 7. Juli 2007 das Motu proprio "Summorum Pontificum" ankündigte, welches das Recht auf die Tridentinische Messe für Priester und Gläubige bestätigt hat, gab es weltweit, auch in Polen, nur an wenigen Orten eine regelmäßig gefeierte Liturgie nach dem Messbuch nach dem heiligen Johannes XXIII.
14 Jahre später, also bis zum Erscheinen des Motu proprio "Traditionis custodes" von Papst Franziskus am 16. Juli 2021, nahmen nach Schätzungen von Jarosław Syrkiewicz, einem Vorstandsmitglied von Una Voce Polonia (UVP), etwa Zehntausend Menschen an den Sonntagsmessen im Tridentinischen Ritus teil. Diese wurden an mindestens 58 Orten in Polen zelebriert. Daneben gab es noch weitere etwa 100 Orte, an denen die Messe im traditionellen römischen Ritus an den Werktagen gefeiert wurde.
Neben diesen offiziellen Zahlen gibt es seit 14 Jahren zahlreiche polnische Priester, sowohl in den Diözesen wie in verschiedenen Ordensgemeinschaften, die im Vertrauen auf das Wort von Papst Benedikt XVI. und unter Berufung auf sein Motu Proprio "Summorum Pontificum" damit begonnen haben, manchmal oder regelmäßig die Alte Messe zu feiern. Alle diese Priester und Gläubigen stehen vor einem Scherbenhaufen ihrer Berufung.
Inzwischen mehren sich die Stimmen - nicht nur der Gläubigen, sondern auch aus dem Klerus - die das Vorgehen des Papstes gegen die Messe nicht verstehen. Auch bei den Gemeinschaften, für die die Tridentinische Messe obligatorisch ist und nach der letztmalig autorisierten Fassung (1962 durch Papst Johannes XXIII) als "Außerordentliche Form des Römischen Ritus" gefeiert wird, herrscht Unruhe.
Die bis vor kurzem unter dem Dach der Päpstlichen Kommission "Ecclesia Dei" versammelt Gemeinschaften, zu denen etwa die Petrusbruderschaft und genannten Institute zählen, haben zwar noch keine offiziellen Römischen Stellungnahmen erhalten, doch sind aus Sicht von Beobachtern Restriktionen zu befürchten.
Zentrale Fragen sind unter anderem, ob und wie Priester dieser Gemeinschaften weiter in den Diözesen und ihren Kirchen pastoral tätig sein dürfen; und wie es um die Fortführung der Priesterseminar bestellt sein wird, die in der Regel besser belegt sind als diözesane Ausbildungsstätten.
Das am 16. Juli veröffentlichte Motu Proprio, das wörtlich "Hüter der Tradition" heißt, schränkt die Feier der traditionellen Messe erheblich ein, die Papst Benedikt XVI. erst vor 14 Jahren noch einmal mit Summorum Pontificum bestätigt und ermöglicht hat.
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In seinem Begleitschreiben stellte Papst Franziskus eine Reihe von Behauptungen auf, darunter den pauschalen Vorwurf, die Feier der TLM sei dazu verwendet worden, "die Abstände zu vergrößern, die Unterschiede zu verhärten, Gegensätze aufzubauen, welche die Kirche verletzen und sie in ihrem Weg hemmen, indem sie sie der Gefahr der Spaltung aussetzen".
Mit der Verwendung des Wortes "Einheit", das in dem Begleitschreiben insgesamt 17 Mal vorkommt, unterstellt der Papst auch, dass der Besuch der TLM der Einheit der Kirche schaden würde. Franziskus geht sogar so weit, pauschal eine persönliche Vorliebe für solche Messen mit einer Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils in Verbindung zu bringen.
Während mehrere Kardinäle, Bischöfe und Theologen das Papstschreiben für diese und andere Aussagen scharf kritisierten, haben viele betroffene Familien und Gemeinschaften weiterhin große Mühe, die Wortwahl und Aussagen zu verarbeiten.
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