Vatikanstadt - Donnerstag, 7. Oktober 2021, 12:35 Uhr.
Der Campo Santo Teutonico – der deutsche Friedhof im Herzen des Vatikan – soll saniert werden. Für die Sanierung stellt die Bundesrepublik Deutschland über mehrere Jahre insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, verspricht sich dadurch "neue Impulse für die religiöse und kulturelle Begegnung zwischen Deutschland und Rom".
Wie die deutsche Bischofskonferenz am Donnerstagmorgen mitteilte, hat der Deutsche Bundestag in den Bundeshaushalt für das Jahr 2021 erstmals einen Zuschuss für die grundlegende Sanierung des Campo Santo bereitgestellt und damit, so Bischof Bätzing, "die geschichtliche Bedeutung dieses Gebäudekomplexes, die in die Gegenwart hineinragt, gewürdigt", so Bischof Bätzing. "Die Deutsche Bischofskonferenz ist dankbar für diese Entscheidung", so der Vorsitzende weiter. Gerne komme man der Bitte nach, sich gemeinsam mit der Erzbruderschaft des Campo Santo Teutonico "um eine zügige Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen zu bemühen". Wörtlich sagte Bätzing:
"Die Baumaßnahmen geben Gelegenheit, an historischem Ort neue Impulse für die religiöse und kulturelle Begegnung zwischen Deutschland und Rom zu setzen. Im Gespräch mit den unmittelbar für den Campo Santo Verantwortlichen und auch mit dem Erzpriester des Petersdoms wird sich die Bischofskonferenz für eine solche konzeptionelle Erneuerung einsetzen."
Für die Entwicklung eines inhaltlichen Konzeptes ist eine Arbeitsgruppe der deutschen Bischofskonferenz unter der Leitung von Bischof Bertram Meier (Bistum Augsburg) zuständig. Dieser werde auchals Sachwalter der Bischofskonferenz für alle mit der Erneuerung des Campo Santo anstehenden Fragen und die Kontakte zu den vatikanischen Stellen tätig sein, teilte die Bischofskonferenz mit.
Bischof Meier wird von der Pressestelle mit den folgenden Worten zitiert:
"Aufgrund meiner vielen Jahre, die ich sowohl als Vizerektor am Collegio Teutonico in Campo Santo und Mitglied der damit eng verbundenen Erzbruderschaft, als auch als Leiter der deutschsprachigen Abteilung im vatikanischen Staatssekretariat sammeln konnte, empfinde ich diese Beauftragung als reizvolle Herausforderung, einen wichtigen Ort mitgestalten zu helfen. Das Haus im Schatten von St. Peter spirituell, kulturell und pastoral zu profilieren, ist eine Aufgabe, der wir uns mit den zuständigen Protagonisten stellen sollten, um aus einer wertvollen Immobilie mit Symbolkraft ein geistliches Zentrum zu machen."
Die Geschichte des Gebäudekomplexes des Campo Santo Teutonico in unmittelbarer Nähe zum Petersdom reicht bis in die Zeit Karls des Großen zurück. Der Ort ist auch der Sitz der im 15. Jahrhundert gegründeten Erzbruderschaft zur Mater Dolorosa der Deutschen (und Flamen) und beherbergt neben dem historischen Friedhof das Päpstliche Kolleg "Collegio Teutonico di Santa Maria in Campo Santo" und das Römische Institut der Görres-Gesellschaft. Die Bibliothek des Kollegs enthält eine der bedeutendsten Sammlungen frühchristlicher Archäologie in Italien.
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