Türkei: Angriff auf Kirche während Demonstration gegen Putschversuch

Gewalt gegen christliche Einrichtungen: Die Konflikte in der Türkei haben eine ganze Reihe negativer Folgen.
CNA/Pabak Sarkar via Flickr (CC BY 2.0)

Die Kirche von Santa Maria in Trabzon – in der 2006 Pater Andrea Sontoro ermordet worden war – wurde Samstag Nacht angegriffen, während der Demonstrationen zu Gunsten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der einen Putschversuch niedergeschlagen hatte, wobei circa 300 Menschen ums Leben kamen.

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Die Nachricht wurde von der türkischen Website "Sat 7" veröffentlicht, die laut Angaben der Zeitschrift "Mundo y Misión" (Welt und Mission) "die bedeutendste Stimme der Christen im Mittleren Orient darstellt".

Diese Website teilte mit, dass in derselben Nacht auch die protestantische Kirche von Malatya in Anatolien angegriffen wurde, in der am 18. April 2007 drei Christen – die Türken Necati Aydin und Ugur Yuksel, sowie der deutsche Tilmann Geske – gefesselt und enthauptet worden waren.

Mundo y Misión gab an, dass "die beiden Vorfälle Samstag Nacht geschahen, während der Manifestationen zur Unterstützung Erdogans".

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In Malatya wurden Steine gegen das Gotteshaus geworfen, während in Trabzon, wo die Bekundungen zu Gunsten der Regierung "beeindruckend waren", circa zwölf Personen versuchten, mit Gewalt die Tür der katholischen Kirche aufzubrechen. Es gelang ihnen nicht dank einiger muslimischer Nachbarn, die Alarm schlugen.

Wenngleich die Schäden an beiden Orten gering waren, so betonte die Zeitschrift doch, dass "der einschüchternde Charakter offensichtlich ist; sei es aufgrund der Bedeutung der beiden Orte, als auch aufgrund der Tatsache, dass es sich bei den Vorfällen nicht um isolierte Episoden handle."

Tatsache ist auch, dass Anfang Juni der letzte Angeklagte der Morde von Malatya, Bulent Aral, auf freien Fuß gesetzt wurde, während der Prozess auf unklare Weise fortgeführt wird.

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Das "ist verwoben mit der fortschreitenden Konfrontation zwischen Erdogan und der Hizmet-Bewegung von Gülen Fethullah, der vom Präsidenten öffentlich als Anstifter des Putsches angeklagt wird. Einige Offensichtlichkeiten stützen die These, dass das Urteil im Mordfall der Christen von Malatya von Kreisen, die Fethullah Gülen nahestehen, manipuliert worden war, die es instrumentalisieren wollten, um ihre Gegner verurteilen zu lassen."

"In diesem besorgniserregenden aktuellen Szenarium der Türkei kann sich jeder erneut berechtigt fühlen, die Christen zur Zielscheibe zu machen. Oder zumindest sie zu warnen, dass man es immer noch auf sie abgesehen hat", schreibt die Zeitschrift.