Erzbischof Koch: "Werde mich nicht gegen den Heiligen Vater und das Konzil stellen"

Erzbischof Heiner Koch
Erzbistum Berlin

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat seine Sorge über die "Gefahr der Spaltung" durch den umstrittenen "Synodalen Weg" zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig betonte Koch, dass er sich "nicht öffentlich gegen den Heiligen Vater und das Konzil stellen" werde.

Der Erzbischof von Berlin sprach im Rahmen einer Online-Veranstaltung des Erzbistums vom vergangenen Mittwoch. Beteiligt waren angemeldete Zuschauer, inhaltlich behandelte der Abend die Themen der anstehenden dritten Synodalversammlung, die vom 3. bis zum 5. Februar 2022 in Frankfurt am Main stattfinden wird.

Sorge um Spaltung

Bei der Online-Veranstaltung (hier der Mitschnitt) äußerte Erzbischof Koch, dass diemit dem "Synodalen Weg" verbundenen und "teils widersprüchlichen Hoffnungen" für ihn "die größte Sorge" seien. Er nehme zwar eine große Verständigungsbereitschaft war, doch die "Gefahr der Spaltung" der Debattenveranstaltung sei ihm bewusst.

Auch der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich warnte darvor, dass die sogenannten "Beschlüsse" der Synodalversammlung nicht den Eindruck erwecken dürften, dass diese aus Sicht der Weltkirche "nicht eingehalten werden können".

Wie CNA Deutsch berichtet hat, haben die "Beschlüsse" der Synodalversammlung keine Rechtswirkung.

Erzbischof Koch: Frauenweihe nein, Diakonat der Frau vielleicht?

Beim Online-Treffen am Mittwochabend sprachen die Teilnehmer auch über die Festlegung der Katholischen Kirche, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht werden könnten. Erzbischof Koch erinnerte daran, dass das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) und alle nachfolgenden Päpste die Priesterweihe für Frauen ausgeschlossen haben.

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Diese theologisch begründete Entscheidung sei für ihn als Bischof eine "Verpflichtung". Wörtlich sagte der Hirte:

"Ich werde mich nicht öffentlich gegen den Heiligen Vater und das Konzil stellen."

Gleichzeitig äußerte er Verständnis für Frauen, die dies als "verletzend empfinden und darunter leiden". Er selbst könne angesichts der "Widersprüche (...) vieles nur aushalten". Bei der Frage nach einem möglichen Diakonenamt für Frauen riet der Erzbischof jedoch dazu, sich diese Frage "offenzuhalten".

Eine Frage des Weihesakraments

Die Kirche lehrt letztgültig, dass nur Männer als Priester oder Bischöfe geweiht werden können. Einige Theologen argumentieren, dass auch Frauen geweiht werden könnten, auch wenn Diakonissinnen in den ersten Jahrhunderten nach Einschätzung von Experten nicht geweiht waren.

Andere Theologen schlagen vor, dass das Weihesakrament nur Männern vorbehalten ist, und dass Frauen zwar ein "Diakonat" ausüben, aber ihre Beauftragung nicht sakramental wäre. 

Im Mai 2019 erzählte Papst Franziskus Reportern, dass Mitglieder einer erneut einberufenen Kommission zu dem Schluss gekommen sei, dass sich diakonischer Dienst von der Rolle der männlichen Diakone unterscheide, da kein Weihesakrament gespendet wurde. 

Der Papst fügte hinzu, dass andere in der von ihm einberufenen Kommission die Position vertreten, dass es vielleicht eine "Weiheformel" gegeben habe, aber es sei nicht klar, ob es sich um eine sakramentale Weihe handelte oder nicht.

2003 hatte die Glaubenskongregation ein Schreiben mit dem Titel: "Der Diakonat: Entwicklung und Perspektiven" publiziert. Darin heißt es:

"Was die Ordination von Frauen zum Diakonat betrifft, sei angemerkt, dass sich aus dem bisher Dargelegten zwei wichtige Hinweise ergebenen: 1. Die Diakonissen, die in der Überlieferung der frühen Kirche erwähnt werden, sind – entsprechend dem, was der Ritus der Einsetzung und die ausgeübten Funktionen nahe legen – nicht schlicht und einfach mit den Diakonen gleichzusetzen; 2. die Einheit des Weihesakraments, in der klaren Unterscheidung zwischen den Dienstämtern des Bischofs und der Presbyter auf der einen und dem diakonalen Dienstamt auf der anderen Seite, wird durch die kirchliche Tradition stark betont, vor allem durch die Lehre des II. Vatikanum und die nachkonziliare Lehre des Lehramts. Im Licht dieser Momente, die in der vorliegenden historisch-theologischen Untersuchung herausgestellt wurden, kommt es dem Amt der Unterscheidung, das der Herr in seiner Kirche eingerichtet hat, zu, sich mit Autorität zu dieser Frage zu äußern."

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