Mit einem „Abend der Zeugen“ in der Basilika St. Suitbertus in Düsseldorf-Kaiserswerth ist am Freitag die diesjährige „Red Wednesday“-Aktion des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ zu Ende gegangen. Rund 120 Kirchen und öffentliche Gebäude in ganz Deutschland waren rund um den 24. November als Zeichen der Solidarität mit verfolgten und diskriminierten Christen rot angestrahlt worden, darunter die Kathedralen in Paderborn und Passau. Über 80 katholische Pfarreien hatten sich am „Red Wednesday“ beteiligt und öffentliche Gottesdienste, Gebete sowie Andachten abgehalten. Auf dem abschließenden „Abend der Zeugen“ in Düsseldorf war der italienische Afrikamissionar Pater Pier Luigi Maccalli zu Gast, der zwei Jahre lang von Islamisten in der Sahara als Geisel festgehalten worden war. „Das schlimmste war, keinen Kontakt zur Außenwelt haben zu können“, erzählte Pater Maccalli. Er habe jedoch auch „drei Geschenke“ aus der Geiselhaft mitgenommen: „Als Missionar in Gemeinschaft mit Gefangenen zu sein, ihr Schicksal zu teilen, das hat mich geprägt.“ Das zweite Geschenk sei, dass er sich nun der Bedeutung von Kommunikation und Gemeinschaft mit Freunden und Familie ganz bewusst sei. „Das größte Geschenk der Wüste aber ist die Stille – die innerliche Zeit des Gebets.“ Maccalli vermutet, dass er im Austausch gegen gefangene Islamisten freigekommen sei. Einige seiner Mitgeiseln befänden sich weiterhin in der Gewalt der Entführer, so auch seit nunmehr drei Jahren der Deutsche Jörg Lange.
2020 war für viele Christen ein schwieriges Jahr. Corona, Terror, Krieg – und zunehmende Verfolgung.
Florian Ripka führt ab 16. Juli 2018 als Interims-Geschäftsführer die Geschäfte der deutschen Sektion des Hilfswerks "Kirche in Not".