Neueste Nachrichten: Religionsfreiheit

Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel mit drei ihrer Kinder, nachdem sie am 1. Juli 2021 aus der Todeszelle in Pakistan entlassen wurden. / Foto mit freundlicher Genehmigung der Familie.

Nach 7 Jahren in der Todeszelle in Pakistan erhält christliches Paar Asyl in Europa

13. August 2021

Von Hannah Brockhaus

Ein christliches Ehepaar, das in Pakistan wegen falscher Blasphemievorwürfe sieben Jahre in der Todeszelle saß, hat in einem europäischen Land Asyl erhalten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation ADF International kamen Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel diese Woche in Europa an, nachdem ihr Todesurteil Anfang Juni vom Obersten Gerichtshof in Lahore aufgehoben worden war. Die Eltern von vier Kindern sagten, sie seien "so erleichtert, endlich frei zu sein" und glücklich, nach acht sehr schwierigen Jahren wieder mit ihren Kindern vereint zu sein. Die christlichen Ehepartner wurden am 1. Juli aus dem Gefängnis entlassen. Das Land, in dem ihnen Asyl gewährt wurde, wurde aus Sicherheitsgründen nicht genannt. "Obwohl wir unser Land vermissen werden, sind wir froh, endlich in Sicherheit zu sein. Hoffentlich werden die Blasphemiegesetze in Pakistan bald abgeschafft, damit andere nicht das gleiche Schicksal erleiden wie Shagufta und ich", sagte Shafqat Emmanuel. Das Paar hatte nach der Nachricht von seinem Freispruch und seiner Entlassung aus der Todeszelle Morddrohungen erhalten. Emmanuel sagte, er und seine Frau seien ADF International und der Jubilee Campaign, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für Menschenrechte und Religionsfreiheit für Minderheiten einsetzt, dankbar, dass sie ihnen geholfen und sie in Sicherheit gebracht haben. "Wir sind hocherfreut, dass Shagufta und Shafqat endlich freigelassen wurden und in Sicherheit sind", sagte Tehmina Arora, Leiterin der Interessenvertretung von ADF International in Asien. "Traurigerweise ist ihr Fall kein Einzelfall, sondern zeugt von der Notlage, in der sich viele Christen und andere religiöse Minderheiten heute in Pakistan befinden", sagte sie. Im Jahr 2013 lebte das arme christliche Ehepaar mit seinen Kindern auf einem Missionsgelände der Gojra-Kirche im pakistanischen Punjab, als angeblich blasphemische Textnachrichten von einem angeblich auf Shagufta Kausars Namen registrierten Mobiltelefon an einen Geistlichen und einen Anwalt geschickt wurden. Kausar behauptete, dass ihr Handy zum Zeitpunkt der Versendung der Nachrichten einen Monat lang verloren gegangen war. Nachdem er geschlagen und ihm gedroht wurde, dass seine Frau entkleidet und gezwungen würde, nackt durch die Stadt zu laufen, legte Emmanuel ein falsches Geständnis ab. Obwohl sie weder lesen noch schreiben konnten und daher nicht in der Lage waren, die Botschaften abzuschicken, wurden Kausar und ihr Ehemann am 21. Juli 2013 verhaftet und wegen Gotteslästerung angeklagt. Ein Sitzungsgericht verurteilte sie zum Tod durch den Strang. Sie verbrachten mehr als sieben Jahre im Gefängnis, während sie auf das Ergebnis einer Berufung beim Obersten Gerichtshof von Lahore warteten, der sie Anfang Juni von der Anklage freisprach. Das pakistanische Strafgesetzbuch stellt Äußerungen unter Strafe, die die islamische Staatsreligion beleidigen oder beschmutzen, doch wird es häufig gegen religiöse Minderheiten eingesetzt, und viele Anschuldigungen sind Berichten zufolge falsch. Pakistan gehört zu den strengsten Blasphemiegesetzen der Welt und ist eines von nur vier Ländern, in denen die Todesstrafe auf Blasphemie steht. Kausar und Emmanuel wurden von Rechtsanwalt Saiful Malook verteidigt, demselben Anwalt, der sich auch für Asia Bibi einsetzte, eine andere christliche Ehefrau und Mutter, die in Pakistan fälschlicherweise der Blasphemie beschuldigt wurde. Bibi verbrachte acht Jahre in der Todeszelle, bevor sie 2018 vom Obersten Gerichtshof Pakistans freigesprochen wurde. Sie erhielt den Flüchtlingsstatus in Kanada, wo sie seit Mai 2019 mit ihrer Familie lebt. Rechtsanwalt Malook sagte, das Urteil im Fall von Kausar und Emmanuel sei "in der Substanz viel, viel besser als der Fall von Asia Bibi." Arora von ADF International sagte, das Urteil sei ein positiver Präzedenzfall dafür, wie elektronische Beweise bewertet werden sollten, während Malook sagte, man hoffe, dass mehr Menschen, die aufgrund von Textnachrichten der Blasphemie beschuldigt werden, bald aus dem Gefängnis entlassen werden. ADF International ist eine glaubensbasierte Organisation, die sich für den Schutz der Grundfreiheiten und die Förderung der Menschenwürde einsetzt. Sie hat Büros in den Vereinigten Staaten und Europa.

Flagge Indiens / Naveed Ahmed / Unsplash (CC0)

Katholischer Priester in Indien wegen "Hassrede" verhaftet

29. Juli 2021

Von Kevin J. Jones

Ein katholischer Priester in Südindien, der sich politisch geäußert und unter anderem die regierende Bharatiya Janata Party kritisiert hat, wurde wegen angeblicher Hassreden verhaftet.

Arzt, Bioethiker – und Erzbischof von Paris: Monsignore Michel Aupetit. / Facebookseite Msgr Aupetit

Linksradikale überfallen katholische Prozession in Paris: Mehrere Verletzte

1. Juni 2021

Der Erzbischof von Paris hat einen brutalen Anschlag von Mitgliedern der "Antifa" und anderen Linksextremisten auf Katholiken in Paris scharf verurteilt. 

Erzbischof Ludwig Schick / Manfred Finken / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Erzbischof Schick: "Die Christen Chinas zeigen Mut"

24. Mai 2021

Am 24. Mai betet die Kirche für die Christen in China. Der jährliche Gebetstag ist im Jahr 2007 von Papst Benedikt XVI. am Fest „Maria, Hilfe der Christen“, der Muttergottes von Sheshan, ausgerufen worden. Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, bittet anlässlich dieses Tages alle Gläubigen um ihr Gebet. „Es ist ein wertvolles Zeichen unserer weltkirchlichen Solidarität, an diesem Tag in den Fürbitten unserer Schwestern und Brüder in China zu gedenken“, so Erzbischof Schick. Obwohl der Heilige Stuhl mit der chinesischen Staatsführung im Jahr 2018 eine „Vorläufige Vereinbarung“ über die Weihe von Bischöfen abgeschlossen hatte, haben sich Hoffnungen auf eine allgemeine Verbesserung für die Kirche bislang nicht erfüllt. Zwar hat es einige Weihen und Installationen von Bischöfen nach dem Abkommen gegeben, aber das Ziel einer größeren Einheit von Untergrundkirche und staatlich anerkannter Kirche ist kaum näher gerückt. „Trotz der Vereinbarung ist die Verbreitung des Evangeliums zuletzt noch einmal schwieriger geworden. Die Dynamik des vergangenen Jahres weist deutlich auf eine wachsende Unterdrückung der Religionen in China hin“, erläutert Erzbischof Schick. Im Zentrum der Restriktionen des Staates stehen derzeit Verordnungen, die Kindern und Jugendlichen den Zugang zum religiösen Leben unmöglich machen. „Religiöse Kinder- und Jugendarbeit ist selten geworden in China. An mehr und mehr Orten verbieten die Behörden konsequent, Minderjährige mit Religion in Kontakt kommen zu lassen. Bereits seit längerem existierende Verbote werden in China nun auf allen Ebenen durchgesetzt.“ Das China-Zentrum St. Augustin weist in seinem jüngsten Bericht darauf hin, dass im Mai vergangenen Jahres die katholischen Waisenhäuser gezwungen worden sind, alle religiösen Symbole in den Heimen zu entfernen. Religiöse Aktivitäten, wie das Gebet vor dem Essen, seien nicht mehr möglich. Manche Heime seien schon vor zwei Jahren, andere erst kürzlich offiziell geschlossen worden. Den Betreuerinnen eines Waisenheims wurde untersagt, zu ihren in staatliche Heime verteilten langjährigen Schützlingen Kontakt aufzunehmen. „All diese Maßnahmen sind Teil des Kampfes, den die chinesische Führung gegen die Religionen führt, vor allem gegen die christlichen Kirchen, aber auch gegen die Muslime“, so Erzbischof Schick weiter. „Umso mehr verdient es unsere Hochachtung, wie Bischöfe, Priester und andere Gläubige doch immer wieder Freiräume finden, ihren Glauben zu leben und das Evangelium zu verkünden. Nach wie vor gibt es Gegenden, in denen ein Minimum an Kinder- und Jugendpastoral möglich ist. Die Christen Chinas zeigen Mut und Kreativität, dies ist bewundernswert!“ Erzbischof Schick fügt hinzu: „Bitten wir am 24. Mai, dem Weltgebetstag für die Kirche in China und zugleich dem zweiten Tag des Pfingstfestes, gemeinsam mit der Muttergottes von Sheshan, dass sich die Christen in China der Fülle der Glaubensfreiheit erfreuen dürfen und sie gemeinsam mit ihren Kindern ein reiches Glaubensleben führen können.“  Hintergrund Am 24. Mai jedes Jahres findet die traditionelle Wallfahrt zum größten chinesischen Marienheiligtum Sheshan in der Nähe von Shanghai statt. Die katholische Kirche begeht weltweit an diesem Datum den Gebetstag für die Kirche in China, den Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 eingeführt hatte. Sie ruft alle katholischen Christen auf, im Gebet ihre Verbundenheit und Solidarität mit den Christen in China zu zeigen.

Pavica Vojnović, Leiterin der Gebetsgruppe / ADF International

Deutsches Gericht toleriert Gebetsverbot vor Abtreibungsorganisation

Stille Gebetsversammlungen in der Nähe einer Abtreibungsorganisation dürfen also verboten werden? 

Gulchehra Hoja spricht bei einer virtuellen Veranstaltung der US-Botschaft beim Heiligen Stuhl am 11. Mai 2021 / Screenshot

"Chinas Regierung hält alle Formen von Religion für eine Machtbedrohung"

13. Mai 2021

Von Courtney Mares

Uigurische Journalistin spricht bei Konferenz in Rom über Verfolgung, Kriminalisierung von Religion und "Sinisierung" durch das kommunistische Regime

Pro-LGBT Google-Logo / Foto: Sundry Photography / Shutterstock

USA: Konzerne unterstützen LGBT-Gesetz, das Religionsfreiheit aushebelt

Die 416 Unternehmen, die das Gesetz unterstützen, haben ihren Hauptsitz in 33 US-Bundesstaaten, erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von 6,8 Billionen Dollar und beschäftigen insgesamt mehr als 14,6 Millionen Mitarbeiter.

Vorstellung des Berichts "Religionsfreiheit weltweit 2021" in Berlin (von links): Regina Lynch (Projektdirektorin von KIRCHE IN NOT/ACN International), Heiner Koch (Erzbischof von Berlin), Thomas Heine-Geldern (Geschäftsführender Präsident von KIRCHE IN NOT/ACN), Markus Grübel MdB (Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit), Mark von Riedemann (Vorsitzender des Redaktionsausschusses des Berichts). / Kirche in Not

"Insel der Seligen"? Religionsfreiheit in Deutschland und weltweiten Vergleich

22. April 2021

Von Rudolf Gehrig

Katholisches Hilfswerk "Kirche in Not" stellt maßgeblichen neuen Bericht in Berlin vor 

Eine Beerdigung in Nigeria / ACN

Neuer Bericht: Dramatischer Anstieg dschihadistischer Gruppen in Afrika

Das Hilfswerk Kirch in Not / Aid to the Church in Need (ACN) hat am Dienstag einen Bericht zur Religionsfreiheit veröffentlicht, der einen "dramatischen Anstieg" der Anzahl dschihadistischer Gruppen, von denen einige mit dem Islamischen Staat verbündet sind, in Subsahara- und Ostafrika dokumentiert.

Jack Phillips, Inhaber von Masterpiece Cakeshop in Lakewood, Colorado (USA) / Alliance Defending Freedom

Klage: US-Konditor weigerte sich, Kuchen zur Feier von Geschlechtsumwandlung zu backen

Jack Phillips musste sich wegen seiner Weigerung, einen Kuchen mit Botschaften zu backen, die seinen religiösen Überzeugungen widersprechen, erneut vor Gericht verantworten.

Kanonikus Tom White, der gegen das Verbot öffentlicher Gottesdienste in Schottland kämpft / Foto mit freundlicher Genehmigung von ADF International.

Sieg für Menschenrechte: Priester gewinnt vor Gericht gegen schottisches Messe-Verbot

26. März 2021

Von AC Wimmer

Das höchste Gericht in Schottland hat am Mittwoch entschieden, dass das pauschale Verbot öffentlicher Gottesdienste durch die schottische Regierung rechtswidrig ist.

Blick auf die Kuppel des Petersdoms / CNA / Petrik Bohumil

Vatikan soll Schweigen zu China brechen und Dialog führen, fordert Experte

23. März 2021

Der Druck auf Papst Franziskus und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, ihr Schweigen zur "Sinisierung" der Christen zu brechen.

Kanonikus Tom White, der gegen das Verbot öffentlicher Gottesdienste in Schottland kämpft / Foto mit freundlicher Genehmigung von ADF International.

Schottischer Priester zieht vor Gericht wegen Gottesdienstverbot

11. März 2021

Von AC Wimmer

Ein katholischer Priester wird am heutigen Donnerstag gegen das Verbot öffentlicher Gottesdienste durch die schottische Regierung klagen

Erzbischof Jurkovic / Screenshot

Vatikan kritisiert UN-Menschenrechtsrat über Islamophobie-Bericht

Ein Bericht des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen über Islamophobie birgt die Gefahr, "die internationale Gemeinschaft zu polarisieren": Davor hat ein führender Diplomat des Vatikans gewarnt.

Supreme Court in Washington / Foto: Steven Frame / Shutterstock

Evangelisierung verboten? US-Gericht erlaubt Klage gegen Hochschule

Kann eine Universität ihren Studenten verbieten, den christlichen Glauben zu verkünden? 

Erzbischof Paul Richard Gallagher / Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Außenminister des Vatikans: Religionsfreiheit wird weltweit erodiert

24. Februar 2021

Ein robustes Verständnis des Rechts auf Religionsfreiheit wird in der globalen Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie erodiert, sagte der Außenminister des Vatikans in einer Videobotschaft an den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen am Dienstag.

Papst Franziskus spricht zu Diplomaten im Vatikan am 8. Februar 2021 / Vatican Media / CNA Deutsch

Papst Franziskus: Geschwisterlichkeit und Hoffnung inmitten aktueller Krisen

8. Februar 2021

Von AC Wimmer

Religionsfreiheit ist grundlegendes Menschenrecht. Daher muss sie wie die Gesundheit und die körperliche Unversehrtheit von den zivilen Behörden geachtet, geschützt und verteidigt werden, so Papst Franziskus.

Die Hagia Sophia – im Mittelalter die weltweit größte Kirche.  / Gryffindor via Wikimedia (Gemeinfrei)

Menschenrechtler: Christen in der Türkei werden unterdrückt und instrumentalisiert

"Von 1914 bis 1923 schrumpfte die christliche Bevölkerung der modernen Türkei von 20 bis 25 Prozent auf unter 2 Prozent der Gesamtbevölerung: Millionen armenischer, griechischer und assyrischer Christen wurden zwangsdeportiert, massakriert oder vertrieben im Ersten Weltkrief (1914-1918) und dem Türkischen Unabhängigkeitskrieg (1919-1923)."

Nur die Flaggen waren anwesend: Die OSZE-Konferenz war im  Jahr 2020 eine digitale Veranstaltung  / Flickr (CC BY-ND 2.0)

OSZE: "Außenminister" des Vatikans besorgt über zunehmende Angriffe in Europa

5. Dezember 2020

Von AC Wimmer

Ein Erzbischof des Vatikans hat am Donnerstag "ernste Besorgnis" über die Zunahme der Angriffe auf Gläubige, die in Gotteshäusern beten, geäußert.  

Seit dem 14. Mai 2017 der Präsident Frankreichs: Emmanuel Jean-Michel Frédéric Macron / Frederic Legrand COMEO via Shutterstock

Macron fordert Muslime auf, einem "politischen Islam" abzuschwören

Nach mehreren islamistischen Anschlägen in Frankreich in diesem Jahr hat Präsident Emmanuel Macron die muslimischen Führer des Landes aufgefordert, eine "Charta der republikanischen Werte" zu unterzeichnen, in der sie einer Ablehnung des Islam als politische Bewegung zustimmen.