Denver - Dienstag, 8. März 2022, 8:45 Uhr.
Am 23. Februar, wenige Stunden bevor die Welt erfuhr, dass Russland in die Ukraine einmarschiert war, begann eine Statue des Erzengels Michael, des Schutzpatrons von Kiew, eine dunkle Flüssigkeit auszustoßen, bei der es sich offenbar um Blut handelt. Ein auf Facebook geteiltes Video des Vorfalls sorgte schnell für Schlagzeilen.
Was steckt dahinter?
Alicia Martinez, 57, aus Broomfield, Colorado, einem Vorort von Denver, ist die Besitzerin dieser Statue. In einem auf Spanisch geführten Interview mit CNA bezeichnete sie das Erlebnis als "unerklärlich".
Während sie mit einem Freund telefonierte, klopfte einer ihrer Mitbewohner an ihre Zimmertür und bat sie, schnell zu kommen. "Ich fragte ihn, was los sei, aber er stand nur da und zitterte", sagte sie.
In diesem Moment sah sie, wie ihre Statue des Heiligen Michael aus der rechten Seite seines Kopfes zu bluten schien. "Er weint nicht", erklärte Martinez, die ursprünglich aus Zacatecas, Mexiko, stammt. "Er blutet aus der Stirn." Sie fügte hinzu: "Es tropfte, wie wenn man sich schneidet und das Blut herausläuft; so war es."
Eine Statue des heiligen Erzengels Michael, von dessen Stirn eine blutähnliche Substanz zu tropfen scheint. Alicia Martinez
In ihrer Ratlosigkeit blieb ihr nichts anderes übrig, als Gott zu fragen, was passiert war, sagte sie. "Ich betete: 'Gott, entweder ist es etwas Gutes oder etwas Schlechtes. Ich weiß nicht, was es ist, aber irgendetwas passiert hier", erzählte Martinez. "Es fühlte sich nicht an, als sei es etwas Schlechtes. Es war ein unerklärliches Gefühl, aber es war wunderschön".
Immer noch zweifelnd, rief Martinez einen befreundeten Priester in Mexiko an. Er sagte ihr, dass dies nichts Schlimmes sei. Stattdessen sagte er ihr, sie solle mehr beten, dass das, was geschehe, wunderbar sei und dass ihr Haus gesegnet sei.
Eine andere Freundin, die Ordensschwester ist, sagte Martinez, dass das Blut nicht aufhören würde zu fließen, bis es den Kopf des Teufels erreicht, auf dem der Erzengel Michael steht. Die fast 30 Zoll (rund 76 Zentimeter) große Statue blutete eine Woche lang jeden Tag. Als die Flüssigkeit auf den Kopf des Teufels tropfte, der in der Statue dargestellt ist, hörte die Flüssigkeit auf zu fließen, sagt sie.
Mark Haas, der Direktor für Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese Denver, erklärte gegenüber CNA am 7. März, dass die Erzdiözese "erst kürzlich von dieser Behauptung erfahren hat und wir sie untersuchen werden".
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In einem Interview mit der spanischen Nachrichtenagentur Primer Impacto sagte Monsignore Jorge de Los Santos, Pfarrer der Kirche Our Lady Mother of the Church im nahegelegenen Commerce City, Colorado: "Damit die Kirche Stellung beziehen kann, müsste es eine lange, gründliche und komplexe Untersuchung geben, um eine Entscheidung zu treffen."
Martinez wurde mit einem Vertreter der Erzdiözese Denver in Verbindung gesetzt, der für "wundersame Fälle" zuständig ist. Wenn Martinez sich entscheidet, die Untersuchung fortzusetzen, wird das Objekt mehreren Tests unterzogen, um zu sehen, ob Wunder geschehen.
Nachdem sie das Video auf Facebook gepostet hatte, erhielt Martinez, die in einem Lebensmittelgeschäft arbeitet, mehrere Kommentare, die ihr unterstellten, sie sei nur auf Geld oder Ruhm aus, was sie dazu veranlasste, das Video zu entfernen. Sie betonte mehrfach, dass dies nicht ihre Absicht war, als sie das Video veröffentlichte, sondern dass es sich um etwas Reales handelte, das ihnen [ihr und ihren Mitbewohnern] passiert war.
"Was ich gesehen habe, war etwas Reales. Es war etwas, für das es keine Erklärung gibt", erklärte sie. "Das ist kein Betrug. Es geht nicht darum, berühmt zu werden. Nichts von alledem. Ich weiß, dass es etwas Göttliches von Gott ist, das nicht jedem widerfährt."
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