Papst Franziskus spricht Charles de Foucauld, Titus Brandsma und 8 weitere Selige heilig

Papst Franziskus bei der Heiligsprechung am 15. Mai 2022.
Papst Franziskus bei der Heiligsprechung am 15. Mai 2022.
CNA Deutsch / Daniel Ibanez
Blick auf den Petersplatz während der Heiligsprechung von unter anderem Charles de Foucauld und Titus Brandsma am 15. Mai 2022.
Blick auf den Petersplatz während der Heiligsprechung von unter anderem Charles de Foucauld und Titus Brandsma am 15. Mai 2022.
CNA Deutsch / Daniel Ibanez
Der Petersdom geschmückt: Heiligsprechungen am 15. Mai 2022
Der Petersdom geschmückt: Heiligsprechungen am 15. Mai 2022
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch
Heiligsprechungen am 15. Mai 2022 auf dem Petersplatz
Heiligsprechungen am 15. Mai 2022 auf dem Petersplatz
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Papst Franziskus hat am heutigen Sonntag insgesamt zehn neue Heilige zur Ehre der Altäre erhoben. Darunter befinden sich nun auch der heilige Charles de Foucauld und der heilige Titus Brandsma.

Mehrere zehntausend Gläubige hatten sich zur Heiligsprechung auf dem Petersplatz und der Via della Conciliazione versammelt. Im Vorfeld wurden bereits 57.000 Eintrittskarten verteilt.

Die neuen Heiligen

Die neuen Heiligen heißen:

  • Charles de Foucauld
  • Titus Brandsma
  • Devasahayam Pillai
  • Marie Rivier
  • Maria Francesca of Jesus
  • Maria Domenica Mantovani
  • Maria of Jesus Santocanale
  • César de Bus
  • Luigi Maria Palazzolo
  • Giustino Maria Russolillo

(Lesen Sie hier unsere kurze Vorstellung aller zehn neuen Heiligen)

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Papst Franziskus: "Wir werden geliebt"

In seiner Predigt erinnerte Papst Franziskus an das "Testament", das Christus hinterlassen habe. Es seien die Worte gewesen, die sich heute im Johannes-Evangelium finden: "Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben" (Joh 13,34). Der Heilige Vater sagte wörtlich: 

"Im Mittelpunkt stehen nicht unsere Fähigkeiten und Verdienste, sondern die bedingungslose und unentgeltliche Liebe Gottes, die wir nicht verdient haben. Am Anfang unseres Christseins stehen nicht Lehren und Werke, sondern das Staunen über die Entdeckung, dass wir geliebt werden, noch vor jeder Antwort von unserer Seite. Während die Welt uns oft davon überzeugen will, dass wir nur dann einen Wert besitzen, wenn wir Ergebnisse erzielen, erinnert uns das Evangelium an die Wahrheit des Lebens: Wir werden geliebt."

Man müsse die Vorstellung von Heiligkeit neu überdenken, fuhr der Papst fort. "Indem wir manchmal zu sehr auf unseren Bemühungen um gute Werke bestehen, haben wir ein Ideal von Heiligkeit geschaffen, das zu sehr auf uns selbst beruht, auf persönlichem Heldentum, auf der Fähigkeit zum Verzicht, auf der Aufopferung, um einen Preis zu gewinnen", sagte Franziskus. "So haben wir die Heiligkeit zu einem unerreichbaren Ziel gemacht, wir haben sie vom Alltag getrennt, anstatt sie im Alltäglichen zu suchen und zu umarmen, im Staub der Straße, in den Mühen des konkreten Lebens und, wie die heilige Teresa von Ávila zu ihren Schwestern zu sagen pflegte, 'zwischen den Kochtöpfen'."

Jünger Jesu zu sein und den Weg der Heiligkeit zu gehen bedeute vor allem, sich von der Kraft der Liebe Gottes verwandeln zu lassen, betonte der Pontifex.

Heiligkeit: Dienen ohne Gegenleistung

Ein Jünger Christi zu sein, beinhalte auch immer die Aufforderung, die Liebe Jesu nach zu ahmen, so der Heilige Vater weiter. Franziskus wörtlich:

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"Zu lieben bedeutet: zu dienen und sein Leben hinzugeben. Dienen heißt, nicht die eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen; sich von dem Gift der Habsucht und des Wettkampfs zu befreien; das Krebsgeschwür der Gleichgültigkeit und den Stachel der Selbstbezogenheit zu bekämpfen; die Charismen und Gaben, die Gott uns geschenkt hat, zu teilen. Fragen wir uns konkret: 'Was tue ich für andere?' und leben wir die alltäglichen Dinge im Geiste des Dienens, mit Liebe und ohne Aufsehen, ohne etwas zu fordern."

Sein "Leben hinzugeben" bedeute vor allem, aus dem Egoismus herauszukommen und "die Bedürfnisse derer zu sehen, die neben uns leben", so Papst Franziskus weiter. "Heiligkeit besteht nicht aus ein paar heroischen Gesten, sondern aus viel täglicher Liebe."

Christen seien dazu aufgerufen, dem Evangelium und den Schwestern und Brüdern zu dienen, ohne eine Gegenleistung oder weltlichen Ruhm zu suchen. Wörtlich sagte der Pontifex:

"Unsere Begleiter auf der Pilgerreise, die heute heiliggesprochen worden sind, haben die Heiligkeit auf diese Weise gelebt: Indem sie ihre Berufung - als Priester, Gottgeweihte, Laie - mit Begeisterung angenommen haben, haben sie sich für das Evangelium verausgabt, sie haben eine unermessliche Freude entdeckt, und sie strahlten den Glanz des Herrn in der Geschichte wieder. Versuchen es auch wir, denn jeder von uns ist zur Heiligkeit berufen, zu einer einzigartigen und unwiederholbaren Heiligkeit. Ja, der Herr hat einen Plan der Liebe für jeden einzelnen, er hegt einen Traum für dein Leben. Nimm ihn auf. Und verwirkliche ihn mit Freude."

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