Benedikt XVI.: Ich erhalte immer persönliche Briefe von Papst Franziskus

Papst Franziskus mit Benedikt.
L'Osservatore Romano

"Der Gehorsam meinem Nachfolger gegenüber war nie in Frage gestellt. Aber darüber hinaus gibt es ein Gefühl tiefer Verbundenheit und Freundschaft."

So antwortet in einem kurzen Interview, das der Ende August erscheinenden Biografie hinzugefügt werden wird, der emeritierte Papst Benedikt XVI. Elio Guerriero, einem Wissenschaftler, der Jahre lang die italienische Ausgabe von Communio geleitet, die von Joseph Ratzinger mit begründete nachkonziliare Zeitschrift.

Es handelt sich nicht um das von Peter Seewald in Buchform veröffentlichte Interview, aber einige Passagen geben Einblick ins tägliche Leben von Papst Benedikt und Papst Franziskus, der eine kleine Einleitung zum Buch von Guerriero verfasst hat.

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"Ich bin von den ersten Momenten an tief persönlich berührt worden von der außerordentlichen menschlichen Zugänglichkeit Papst Franziskus´ mir gegenüber. Sofort nach seiner Wahl versuchte er, mich telefonisch zu erreichen. Da dies nicht gelang, rief er -  direkt nach der Begegnung mit der gesamten Kirche vom Balkon des Petersdoms aus  -  erneut an und sprach mit großer Herzlichkeit mit mir. Seither hat er mir das Geschenk einer wunderbar väterlich-brüderlichen Beziehung geschenkt.

Oft erreichen mich hier unten kleine Geschenke, persönlich geschriebene Briefe. Vor großen Reisen versäumt es der Papst nie, mir einen Besuch abzustatten. Die menschliche Güte, mit der er mich behandelt, ist für mich eine besondere Gnade dieses letzten Abschnittes meines Lebens und ich kann nur dankbar dafür sein. Was er über die Verfügbarkeit für andere Menschen sagt, das sind nicht nur Worte. Er setzt es mir gegenüber in die Tat um. Der Herr möge ihn seinerseits jeden Tag seine Güte spüren lassen. Das erbitte ich vom Herrn für ihn."