Wissenschaftler und Ärzte: Bei ARD und ZDF werden Kinder "indoktriniert", "sexualisiert"

Symbolbild: ARD-Hauptstadtstudio
Jonathan Kemper / Unsplash

In einem Beitrag für die Zeitung "Welt" am Mittwoch fragen Naturwissenschaftler und Mediziner, warum Kinder bei den Kanälen von ARD und ZDF "indoktriniert und – anstelle einer altersgerechten Sexualaufklärung – aufdringlich sexualisiert" werden.

Ein den Artikel begleitender Aufruf mit rund 100 Erstunterzeichnern fordert vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR), "biologische Tatsachen und wissenschaftliche Erkenntnisse wahrheitsgemäß darzustellen". Und weiter: "Wir fordern eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasierte Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand von Forschung und Wissenschaft."

Mit einem 50-seitigen Dossier untermauern die Naturwissenschaftler und Mediziner ihre Kritik and ARD und ZDF.

"Jeder kann nachlesen, inwiefern die Berichterstattung des ÖRR weder anerkannten journalistischen Grundsätzen folgt noch wissenschaftlich fundiert ist", heißt es in der "Welt". "Unsere Zusammenstellung dokumentiert falsche Darstellungen und tendenziöse Berichterstattung, Begriffsverwirrung und Bedeutungsverschiebung: Wissenschaftler und Kritiker werden in vielen Sendungen nicht gehört, fragwürdigen 'Experten' hingegen wird unter dem fadenscheinigen Vorwand der 'Toleranz' viel Raum gegeben, derweil man auf kritische Nachfragen völlig verzichtet."

Beispielhaft erwähnt der Artikel: "In TV-Sendungen, Rundfunkbeiträgen und auf den Social-Media-Kanälen des ÖRR ist zudem – immer ausgehend von der Falschaussage der Vielgeschlechtlichkeit – 'trans' ein Dauerthema."

So gehe es etwa "um den Einsatz von Pubertätsblockern, die Gabe gegengeschlechtlicher Hormone und die chirurgische Entfernung von Penis, Brust und Gebärmutter. Die psychischen und körperlich schweren und irreversiblen Folgen solcher Maßnahmen werden allerdings entweder überhaupt nicht geschildert oder bestenfalls nebenbei erwähnt."

Selbst in der "Sendung mit der Maus" ziele "die Berichterstattung darauf ab, den Forderungen von Trans-Lobbygruppen Gehör zu verschaffen, denen zufolge man das biologische Geschlecht wechseln könne, indem man sich sozial schlicht als dieses Geschlecht „identifiziere“.

"Das ist kein Journalismus mehr", so das Fazit der Wissenschaftler und Ärzte. "Es ist nur noch eine Inszenierung von Journalismus" – die noch dazu dem Medienstaatsvertrag widerspreche.

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Papst Franziskus

Papst Franziskus hat sich mehrfach kritisch zur Gender-Ideologie geäußert. Sie sei ein "Fehler des menschlichen Geistes", der "Verwirrung" stifte, so der Heilige Vater im Jahr 2015.

Im selben Jahr fragte er, "ob die sogenannte Gender-Theorie nicht auch Ausdruck von Frustration und Resignation ist, die darauf abzielt, den Unterschied zwischen den Geschlechtern auszulöschen, weil sie sich nicht mehr damit auseinanderzusetzen versteht. Ja, wir laufen Gefahr, einen Rückschritt zu machen. Denn die Beseitigung des Unterschieds ist das Problem, nicht die Lösung."

Deutlich sagte er im Jahr 2016:

In Europa, in Amerika, in Lateinamerika, in Afrika, in einigen Ländern Asiens gibt es einen wahren ideologischen Kolonialismus. Und einer von diesen – ich nenne ihn unverhohlen beim Namen – ist die Gender-Theorie! Heute wird den Kindern – den Kindern! – in der Schule beigebracht, dass jeder sein Geschlecht selber wählen kann. Und warum wird das gelehrt? Weil die Lehrbücher von den Personen und den Institutionen kommen, die dir das Geld geben. Das sind die Formen von ideologischem Kolonialismus, die auch von sehr einflussreichen Ländern unterstützt werden. Und das ist schrecklich.

Später erklärte er, er habe sich dabei auf "diese Bosheit" bezogen, "mit der heute durch die Gender-Theorie Indoktrination betrieben wird".

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