Eine Heilige aus Bismarck?

Michelle Duppong, deren Seligsprechung die Diözese Bismarck derzeit prüfen lässt.
University of Mary

Michelle Duppong war eine katholische Frau aus dem US-Bundesstaat North Dakota, die ein so beispielhaftes Leben führte, dass ihre Heimatdiözese eine Untersuchung einleiten wird, ob sie als Heilige der Kirche anerkannt werden sollte.

Das war die Nachricht, die Bischof David Kagan von Bismarck für eine Versammlung der Gemeinschaft katholischer Universitätsstudenten am Donnerstag hatte.

Das 1909 errichtete katholische Bistum trägt den Namen des antikatholischen Reichskanzlers Otto von Bismarck, weil die Stadtgründer in North Dakota damit hofften, deutschstämmige Migranten anzulocken. Das war offenbar auch erfolgreich, wie die Namen mehrerer Bischöfe des Bistums vermuten lassen – darunter "Zipfel", "Hacker", "Hoch" und "Wehrle".  Bekanntlich haben jedoch 43 Prozent aller US-Amerikaner deutschsprachige Vorfahren

"Michelles heiliges Leben und ihre Liebe zu Gott haben uns hier in der Diözese Bismarck, an der University of Mary und im gesamten FOCUS berührt, aber ihr Zeugnis sollte auch mit der Weltkirche geteilt werden", sagte Kagan am 16. Juni bei einer Schulung für neue Mitarbeiter der Organisation auf dem Campus der University of Mary.

Andere, die Duppong kannten, wie ihr ehemaliger Kollege Mark Botek, würdigten ihr Leben.

"Ich glaube, sie hatte einfach einen solchen Eifer und eine solche Leidenschaft für die Seelen und eine Dringlichkeit, ihnen zu helfen, die Freude zu erleben, die sie durch ihre eigene Beziehung zu Jesus erfahren konnte", sagte Botek, der Regionaldirektor für FOCUS war, als Duppong zum Mitarbeiterstab der College-Missionsorganisation gehörte.

Duppong kam 2006 als Studentenmissionarin zu FOCUS und arbeitete jahrelang an der University of Nebraska - Lincoln, der South Dakota State University, der University of South Dakota und der University of Mary in Bismarck, N.D. Ihre Missions- und Mentorenarbeit erreichte Hunderte von Studenten. Im Jahr 2012 trat sie in den Dienst der Diözese Bismarck als Leiterin der Glaubensausbildung für Erwachsene.

Nach einer Krebsdiagnose im Dezember 2014 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand über ein Jahr. Sie starb an Weihnachten, 25. Dezember 2015, im Alter von 31 Jahren im Kreise ihrer Familie in ihrem Elternhaus.

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Kagans Ankündigung, dass die Diözese Bismarck ihr Leben untersuchen wird, ist ein erster Schritt zu einer möglichen Selig- und Heiligsprechung. Die Untersuchung wird Beweise über Duppongs Leben und Taten sammeln, private und öffentliche Schriften zusammenstellen und Zeugenaussagen über ihr Leben sammeln.

Die Diözese wird ihren Fall der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse vorlegen. Wenn die Kongregation ihren Fall annimmt, wird sie unter dem Titel "Dienerin Gottes" bekannt sein. Nicht alle Fälle gehen über die diözesane Phase hinaus. Normalerweise wird ein angehender Heiliger nach einem glaubwürdigen Bericht über ein Wunder, das der Fürsprache des Heiligen zugeschrieben wird, seliggesprochen, und für die Heiligsprechung ist ein zweites Wunder erforderlich.

Botek sagte, nach dem, was er über Duppong wusste, sei die Untersuchung ihrer Heiligkeit keine große Überraschung gewesen.

"Eigentlich hat mich das nicht wirklich überrascht", sagte er gegenüber CNA. "Da ich Michelle über die Jahre hinweg kannte, ging ich immer davon aus, dass dies der natürliche Lauf der Dinge sein würde. Ich habe nicht erwartet, dass es noch zu meinen Lebzeiten passieren würde."

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.

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