Bischof Ipolt fordert Klarheit über Wesen der Messe: Kreuzesopfer Christi wird gegenwärtig

Bischof Wolfgang Ipolt
Daniel Ibañez / CNA Deutsch

In seiner Predigt beim Adoratio-Kongress in Neuzelle am Samstag hat Bischof Wolfgang Ipolt konstatiert, dass "eine große Mehrheit der Getauften" sich "von der sonntäglichen Eucharistie verabschiedet" hat.

"Manche kommen noch ab und zu oder haben ihre 'Regelmäßigkeit' auf einmal im Monat festgelegt", räumte der Bischof von Görlitz ein. Andere seien "in Gleichgültigkeit verfallen oder können mit dieser Feier nichts mehr anfangen, was dann oft in dem einfachen Satz gipfelt: 'Die Messe gibt mir nichts mehr!'"

"Es hilft nicht, darüber zu klagen", sagte Ipolt. "Aber diese traurige Wahrheit zeigt, wie nötig es ist, sich klarer zu werden darüber, was denn eigentlich in einer Eucharistiefeier geschieht und welche Folgen das für mein Leben als Christ hat."

Sodann sprach er über das Wesen der Messfeier: "In jeder Heiligen Messe wird das Kreuzesopfer Christi gegenwärtig. Seine Lebenshingabe in unserer Mitte. Wir sehen also in Gedanken immer das Kreuz auf Golgotha vor uns."

Vor diesem Hintergrund brauche man "kein anderes 'Thema' (wie es immer wieder versucht wird)". Das Thema der Messe sei das Opfer Christi am Kreuz "für das Heil der Welt und sein Hindurchgang in das neue bleibende Leben".

"Darum gilt zuerst: Nicht wir 'gestalten' oder 'machen' etwas in der Heiligen Messe", betonte Ipolt. "Das Entscheidende tut der Herr selbst – er gibt sein Leben für uns. Zunächst sagt er uns sein Wort im Evangelium, das wir anhören und mitnehmen in unseren Alltag. Dann vollzieht sich seine Hingabe vor unseren Augen, wenn der Priester die Worte Jesu wiederholt: 'Das ist mein Leib für euch', 'Das ist mein Blut für euch'."

Im Moment der Wandlung sei es "wichtig und richtig", ein kurzes persönliches Gebet zu sprechen, "vielleicht mit den Worten des alten Gebetes: Jesus, dir leb ich, Jesus dir sterb ich – oder einfach mit den Worten des Apostels Thomas: 'Mein Herr und mein Gott!'"

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Der Kommunionempfang sei gut, werde aber dann "gefährlich, wenn es nur noch Routine, Automatismus oder Konvention wird, wenn es nicht mehr ein Zeichen unserer liebenden Antwort ist auf das, was der Herr für uns tut".

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