Bischof Ipolt würdigt „die Stärke und die Größe“ von Bistumspatronin Hedwig

Bischof Wolfgang Ipolt
screenshot / YouTube / Bistum Görlitz

Bischof Wolfgang Ipolt von Görlitz hat „die Stärke und die Größe“ von Bistumspatronin Hedwig gewürdigt. „Sie war eine Frau, die ihr ganzes Leben mit Spannungen leben musste – und diese anzunehmen und zu überbrücken verstand“, erklärte Ipolt in seiner Predigt beim Hedwigsempfang am vergangenen Sonntag.

In diesem Zusammenhang erwähnte der Bischof drei Beispiele. Zunächst habe es eine Spannung gegeben „zwischen Heimat und einem fremden Land, in das sie verheiratet wurde“.

Die Heilige kam „in eine neue, fremde Umgebung, mit anderen Sitten und Gebräuchen und nicht zuletzt mit einer anderen Sprache, die sie selbst erlernen musste. In einer Klosterschule erzogen und ausgebildet war Hedwig eine gebildete Frau, die lesen und schreiben konnte – im Gegensatz zu Ihrem Mann.“

Gerade im Bistum Görlitz gebe es Gemeinden, in denen viele Menschen mit „Mitgrationshintergrund“ lebten: „Bis heute spüren wir an noch an vielen Orten, dass die durch den Krieg Vertriebenen ‚ihre Heilige‘ mitgenommen haben, ihre Patronin und Fürsprecherin. Heute rücken uns durch die Medien die gegenwärtigen Migrationsbewegungen in der Welt näher – wir sehen Bilder von Menschen auf der Flucht und wir erleben sie in unserer unmittelbaren Umgebung. Sie alle teilen diese Spannung zwischen Heimat und einer fremden Welt, in der sie sich zurechtfinden und neu einleben müssen.“

Eine zweite Spannung habe es „zwischen herzoglicher Macht und der Liebe zu den Armen“ gegeben. Trotz ihrer Rolle in den Regierungsaufgaben ihres Mannes habe Hedwig „ständig 13 Arme und Bedürftige an ihrem Hof als Gast“ bewirtet, um „für Jesus und die Apostel“ zu stehen und „eine Repräsentanz der Kirche“ zu sein.

Schließlich verwies Ipolt auf eine „Spannung zwischen Weltdienst und Gottesdienst“. Ihre weltlichen Aufgaben habe Hedwig „immer in dieser Orientierung auf Gott gelebt. Die Feier der Hl. Messe, der Empfang der Sakramente war ihr jeden Tag, so es möglich war, wichtig. Ihr spiritueller Mittelpunkt blieb aber das Kloster Trebnitz, das sie mit ihrem Mann gemeinsam gegründet hatte und in dem sie ja auch begraben wurde.“

Eine derartige Spannung gebe es im Leben aller Katholiken: „Es geht ja letztlich darum, unsere Arbeit immer zu durchdringen und zu füllen mit dem Licht Gottes. Spannung in diesem Sinn kann nicht bedeuten, dass Weltdienst und Gottesdienst zwei getrennte Bereiche sind – beides darf sich und muss sich gegenseitig durchdringen und bereichern. Das hat die hl. Hedwig uns vorgelebt.“

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