Vatikanstadt - Freitag, 9. Dezember 2022, 9:15 Uhr.
Bischof Bertram Meier hat am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis den langjährigen Rektor des Campo Santo Teutonico in Rom, Prälat Hans-Peter Fischer, verabschiedet. Sein Nachfolger in der Verantwortung für den deutschen Friedhof und das damit verbundene Priesterkolleg steht noch nicht fest. Fischer selbst arbeitet in Zukunft für die Römische Rota, das zweithöchste Gericht der römisch-katholischen Kirche.
Bischof Meier von Augsburg, selbst viele Jahre an der Kurie in Rom tätig, fragte in seiner Predigt am Donnerstag: „Was bieten wir als Kirche den Menschen an? Was setzen wir ihnen vor? Können sie wirklich davon leben, hilft es ihnen, zu überleben in dieser delikaten Zeit?“
Das „Grundnahrungsmittel der Kirche“ müsse Jesus Christus, das fleischgewordene Wort selbst sein, nicht „Kost aus Konserven der Vergangenheit“ einerseits oder „Fastfood“ andererseits, „das kurzfristig zwar den Magen stopft, letztlich aber den Hunger der Seele nicht zu stillen vermag“?
„Schauen wir genau hin, was die Kirche uns heute alles anbietet, was sie neu ins Sortiment aufnimmt!“, blieb Meier im Bild. „Prüfen wir kritisch, was da alles im Regal steht oder ins Schaufenster der Medien gestellt wird, um anzukommen! Lassen wir uns nicht abspeisen mit Angeboten, die den Ohren schmeicheln, mit denen wir uns vielleicht beliebt machen, die uns aber verhungern lassen, wenn es um Tieferes geht, wenn die Substanz auf dem Spiel steht.“
„Christen, die das Evangelium ernst nehmen, sind Wiederkäuer, bis sie die Botschaft – und was daraus folgt – verdaut haben“, erläuterte der Augsburger Bischof. „Das kann Jahre gehen, bis der Christus pro nobis uns in Fleisch und Blut übergegangen ist. Dann ist er da: der Moment, in dem aus dem Christus pro nobis der Christus in nobis geworden ist.“
Mit Blick auf das Festgeheimnis des Tages, die Unbefleckte Empfängnis – oft als Mariä Empfängnis bezeichnet –, sagte Meier: „Das Geheimnis der Immaculata lässt uns auf Maria schauen, aber von dort fällt der Blick schließlich wieder auf uns zurück. Der Christus pro nobis ist der Christus in nobis.“
In jedem Katholiken solle sich, so der Bischof abschließend, „die Geburt des Erlösers ereignen, weil in jedem etwas von dem göttlichen Samenkorn eingesenkt ist, das an den unversehrten und unbefleckten Garten des Paradieses erinnert. Das göttliche Samenkorn hegen und pflegen, damit es heranreifen und Gestalt gewinnen kann, diesen Impuls setzt die Immaculata für alle Christen in der Erwartung des Herrn. Denn, wie sagte schon Angelus Silesius: ‚Wäre Christus tausendmal geboren und nicht in dir, du bliebest ewiglich verloren.‘“
Der nun verabschiedete Prälat Hans-Peter Fischer ist Jahrgang 1961 und seit 1989 Priester. Er promovierte sowohl in Theologie als auch im Kirchenrecht. Er wirkte einige Jahre in der Seelsorge, war aber auch etwa von 2001 bis 2010 Diözesanrichter in der Erzdiözese München und Freising sowie von 2004 bis 2010 Diözesanrichter im Erzbistum Freiburg. Für den Campo Santo Teutonico war er von 2010 an insgesamt 12 Jahre lang zuständig.
Der Campo Santo Teutonico geht zurück auf das achte Jahrhundert. Zum Campo Santo gehört auch die Kirche Santa Maria della Pietà, der Sitz der Erzbruderschaft zur schmerzenhaften Muttergottes (Mater Dolorosa) der Deutschen und Flamen, das Päpstliche Kolleg Collegio Teutonico di Santa Maria in Campo Santo sowie das Römische Institut der Görres-Gesellschaft.
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