Würzburg - Montag, 2. Januar 2023, 9:45 Uhr.
Der Papstbiograf Peter Seewald hat den am Samstag verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als „Erneuerer des Glaubens“ gewürdigt, „der, wie alle wahren Reformer, dazu beitrug, zum Kern des Christentums zu führen, nicht zu seiner Entkernung“. In diesem Zusammenhang erwähnte Seewald ausdrücklich seinen „Beitrag zum Konzil“ sowie die „Wiederentdeckung der Väter“ und die „Verlebendigung der Lehre“.
„Man muss nicht mit allen Positionen Benedikts einverstanden sein, aber niemand kann bestreiten, dass hier jemand mit allem, was er sagte, verlässlich der Botschaft des Evangeliums, der Lehre der Väter, der Schätze der Tradition und den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprach“, erklärte Seewald in einem Gastbeitrag für die katholische Wochenzeitung „Die Tagespost“.
Seewald erarbeitete gemeinsam mit Kardinal Joseph Ratzinger und später mit Papst Benedikt XVI. insgesamt vier Interview-Bücher, in denen sich der Theologe und Mann der Kirche ausführlich zu Glauben, Welt und persönlichen Dingen äußerte. Später veröffentlichte Seewald eine monumentale Biografie von Benedikt XVI.
„‚Warum könnten Sie nicht sterben, Papa Benedetto?‘, hatte ich den emeritierten Papst vor zehn Wochen bei meinem letzten Besuch bei ihm gefragt“, so Seewald. „Seine Antwort war, er habe noch aushalten müssen. Als ein ‚Zeichen‘. Ein Zeichen für den Kurs, für den er stand; für die Botschaft Jesu, dessen unverfälschter Weitergabe er sich zeitlebens gewidmet hatte.“
„In einer Zeit der Gottesferne müssten die Menschen wieder mit Jesus Christus bekannt gemacht werden, mahnte er, mit seiner Gnade, seiner Barmherzigkeit, auch mit seinen Vorgaben“, berichtete der Papstbiograf. „Wer heute Christ sein will, müsse den Mut zur Unmodernität haben. Reform bedeute nichts anderes, als das Zeugnis des Glaubens mit neuer Klarheit in die Dunkelheit der Welt zu bringen.“
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