Theologieprofessor warnt: Zahl der Studienanfänger bricht „erdrutschartig“ ein

Oliver Wintzek
screenshot / YouTube / Katholische Kirche in Mannheim

Der an der Katholischen Hochschule Mainz lehrende Dogmatiker und Fundamentaltheologe Oliver Wintzek hat angesichts der Tatsache, dass die Einschreibungen zum Theologiestudium „erdrutschartig“ einbrechen, vor entsprechenden Konsequenzen gewarnt.

In einem Kommentar für katholisch.de am Donnerstag schrieb Wintzek, selbst Priester, die Gründe für diesen Einbruch lägen „in der Selbstdemontage der Kirche“, da „deren Ansehen am Nullpunkt angekommen ist“. Aber auch „unattraktive Anstellungsverhältnisse“ seien problematisch, wobei Seelsorger „als administrative Nachlassverwalter“ eingesetzt seien oder „mit dem Image einer verbrecherischen Vertuschungsinstanz gleichgesetzt“ würden. Wintzek sagte, kirchliche Angestellte „sehen sich oft zu einem Doppelleben genötigt, auch wenn die Reform der Grundordnung des kirchlichen Arbeitsrechts ein Schritt in die richtige Richtung ist“.

Es gehe ihm nicht nur um neue Mitarbeiter für die Kirche, so Wintzek in seinem Kommentar am Donnerstag, „sondern darum, dass die Stimme einer aufgeklärt-kritischen Theologie im öffentlichen Raum nicht verstummt“. Für ihn sei Theologie „unverzichtbare Orientierungskompetenz in puncto frei vagabundierender und deshalb ideologisch anfälliger Religiosität.“

Im Dezember hatte Wintzek gefragt, ob der Katechismus der Katholischen Kirche „nicht zu sehr verengend unterwegs ist, ob er nicht zu sehr eine Einheit propagiert, die es in der Geschichte und in der Gegenwart nie gegeben hat und auch wohl nicht gibt“.

Für ihn gelte: „Gott schiebt ‚keine ewigen Informationen Wahrheiten über sich rüber‘, sondern es ist dem Menschen anheimgegeben, in einer Begegnung gläubiger Art mit Gott irgendwie eine gläubige Gewissheit zu erringen. Und das ist nicht fertig, das ist ein Prozess.“

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