Rektor des österreichischen Hospizes: Livestream nach Corona führt „zu einer Verarmung“

Das Mitfeiern der Heiligen Messe über den Fernseher oder über einen Livestream ist für viele eine neue und völlig ungewohnte Erfahrung.
privat

Der Rektor des Österreichischen Hospizes zur Heiligen Familie in Jerusalem, der Priester Markus Stephan Bugnyár, hat die Liveübertragungen von Messfeiern über das Internet kritisiert. Zwar sei ein Livestream der Gottesdienste während der Corona-Einschränkungen eine Bereicherung gewesen, was aber inzwischen „zu einer Verarmung“ führe.

Wie die Nachrichtenagentur Kathpress berichtete, erklärte Bugnyár, es gebe keinen Livestream der Ostermesse aus dem Hospiz, der Pilgerherberge in der Altstadt von Jerusalem, weil man „live und persönlich wieder an jedem Gottesdienst teilnehmen“ könne: „Bei uns ebenso wie in ihrer Pfarre. Es gibt schlicht keinen Grund mehr, warum wir einander nicht von Angesicht zu Angesicht begegnen und miteinander die Passion und die Auferstehung Jesu feiern sollten.“

So gelte, wenn man Gottesdienste über das Internet verfolge: „Kein Herausputzen mehr im Feiertagsgewand, kein Aufmachen mehr zur Kirche mit Kindern an der Hand. Kein Mitsingen, Mitbeten, sich bekreuzigen jeder für sich und alle gemeinsam.“ Innerhalb der Pfarreien werde außerdem die Kollekte kleiner, aber „ihre Rechnungen durch die Inflation nicht“.

Während man unter Freunden und innerhalb der Familie aus vielen Anlässen feiere, hätte man den Gottesdienst „bitte gerne ins Patschenkino geliefert, mit Soletti und einem Gläschen Wein“. Bugnyár fragte: „Hat uns Corona nicht eben gelehrt, wie wichtig, wie lebenswichtig reale Gemeinschaft ist?“

Selbstverständlich müsse es kranken und gebrechlichen Menschen weiter möglich sein, sich virtuell einer Messfeier anzuschließen. Dafür habe es „immer schon ein reichhaltiges Angebot in TV und Fernsehen“ gegeben. „Doch warum dieses vermehren? Warum dem Heiligen Vater in Rom Konkurrenz machen wollen?“

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