Dieses Bistum hat zum ersten Mal seit neun Jahren wieder eine Priesterweihe

Pfarrer Alexis Oser
Bistum Alto Valle del Río Negro

Nach neun Jahren ohne Priesterweihe feierte die Diözese Alto Valle de Río Negro in Argentinien am 1. Mai die Priesterweihe von Pater Alexis Oser (27).

Das Bistum Alto Valle del Río Negro liegt im Norden Patagoniens.

Bischof Alejandro Benna von Alto Valle zelebrierte die Weihe in der Kathedrale von General Roca, der Stadt, in der der Neupriester seinen Dienst tun wird.

Der letzte Kleriker, der in der Diözese geweiht wurde, war Pater Vicente Alberto Bó im Jahr 2014. Er starb 2021 an COVID-19.

Osers Mutter arbeitet als Krankenschwester in einem Krankenhaus, sein Vater ist Rentner und arbeitete in der Ölindustrie. Er hat zwei Geschwister, und obwohl er katholisch ist, praktiziert seine Familie den Glauben nicht.

Im Gespräch mit dem Portal "Rio Negro" bestätigt der junge Priester, dass seine Berufung "in den Missionen und unter den Kranken entstanden ist" und dass "es ein Geschenk ist, ein Geschenk Gottes".

"Man muss sich einfach für diese Gnade öffnen, verfügbar sein", sagte er.

Oser wurde in der Stadt Catriel in Patagonien geboren und begann im Alter von sieben Jahren, eine Organisation katholischer Jugendlicher in einem Armenviertel seiner Stadt zu besuchen.

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Diese Erfahrung und die Begegnung mit einer Nonne namens Nieves prägten sein Leben. Er war noch ein Junge, als er anfing, "Jesus kennen zu lernen und ihn meinen Freund zu nennen", erzählt Oser.

Der Ruf zur Berufung nahm Gestalt an, als er mit 15 Jahren einen todkranken Leukämiepatienten in einem Krankenhaus der Stadt Cinco Saltos besuchte, zusammen mit einem Pfarrer, der in Begleitung eines Seminaristen dem Patienten die Krankensalbung spendete.

Oser hatte damals das Gefühl, dass Wissenschaft und Medizin nicht ausreichten, um das Leiden der Menschen zu beenden.

Ein Priester aus seiner Heimatstadt war sein geistlicher Begleiter, bis er sich mit 18 Jahren entschloss, die Priesterausbildung zu beginnen.

Zunächst arbeitete er in der Provinz Córdoba, dann wechselte er nach Buenos Aires, wo er seine Ausbildung im Patagonischen Priesterseminar bis 2021 fortsetzte.

Im selben Jahr kehrte er nach Río Negro zurück, wo er am 25. Mai 2022 zum Diakon geweiht und in die Pfarrei Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel in der Stadt General Roca entsandt wurde.

"Mein Ziel ist bis jetzt und so lange Gott will, hier in Roca", sagt Oser.

"Nach mir kommen vier weitere Männer, die sich in unterschiedlichen Ausbildungsjahren befinden", so der Neupriester.

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Das abgelegene Patagonien ist damit derzeit die Region mit den meisten Seminaristen in Ausbildung.

Aktuell hat die Kirche im Bistum Alto Valle de Río Negro 25 Priester, 17 davon kommen aus anderen Diözesen. In den letzten 30 Jahren gab es in der 1993 errichteten Diözese nur acht Priesterweihen. Die Diözese ist etwa so groß wie Baden-Württemberg: Auf 37.130 Quadratkilometern leben dort rund 264.000 Katholiken (Stand 2020).

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur, ACI Prensa.