Erzbischof Lackner: Zweifel ist nicht Unglaube

Erzbischof Franz Lackner
Erzbistum Salzburg

In seiner Predigt am Hochfest Christi Himmelfahrt hat Erzbischof Franz Lackner OFM erklärt, Zweifel bedeute nicht automatisch Unglaube. So finde sich im Evangelium bei einer Begegnung Jesu mit seinen Jüngern vor der Himmelfahrt die Bemerkung, dass einige Zweifel gehabt hätten, was eine „bemerkenswerte Feststellung“ sei, so der Salzburger Erzbischof mit dem Ehrentitel Primas Germaniae.

„Auf der einen Seite Jünger, die vor Begeisterung beim Anblick ihres geliebten Herrn niederfallen. Eine Begegnung, die man sich nur wünschen kann“, erinnerte Lackner. „Auf der anderen Seite, trotz direkter Berührung (mehr Evidenz ist nicht möglich), Jünger, die ihre Zweifel haben.“

Es sei „nicht so“, dass der Zweifel notwendigerweise Unglaube bedeute: „Vielmehr scheint mir der Zweifel selbst Gläubigen ein nicht unangenehmer Wegbegleiter zu sein.“

In diesem Zusammenhang verwies der Erzbischof auf die Sehnsucht, „Gott zu lieben und für die Menschen da zu sein, die Er mir anvertraut“. Das scheine nicht viel zu sein, aber heute wisse er, „es ist sehr viel. Es ist der Glaube, die Hoffnung, die Sehnsucht, das Ringen im Wechselspiel von Finden und Suchen, vor allem aber auch der in der Sehnsucht verborgene ehrliche Zweifel, vornehmlich in der Form des Selbstzweifels.“

„Wahrscheinlich waren es sogar alle“ Jünger, „die es in ihren Herzen nicht fassen konnten, aber Sehnsucht fühlten, zu verstehen“, so Lackner über die Stelle des Evangeliums.

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