Es braucht „Regelbrüche, damit Neues in der Kirche entstehen kann“: Fundamentaltheologe

Matthias Reményi
screenshot / YouTube / Katholisch-Theologische Fakultät Würzburg

Der Würzburger Fundamentaltheologe Matthias Reményi hat erklärt, es brauche „Regelbrüche, damit Neues in der Kirche entstehen kann“. In einem Gastbeitrag für das Online-Magazin „Kirche+Leben“ schrieb Reményi am Dienstag, die hinter den kirchlichen Regeln stehenden „Normen und Theorien“ seien „nicht mehr plausibilisierbar“.

„Oft genug haben sich veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen oder neue Denkformen zu einer neuen kirchlichen Praxis verdichtet“, so der Professor. „Oft genug auch gegen erbitterte amtskirchliche Widerstände. Die Legitimation durch die amtskirchliche Normsetzung folgte dann später nach.“

Reményi rief den kirchenrechtlichen Grundsatz in Erinnerung, wonach das Heil der Seelen oberstes Gesetz sei. Nach Ansicht der Theologen gelte entsprechend: „Oberste Norm allen kirchlichen Rechts ist seine Lebensdienlichkeit. Recht soll bei uns sein, was Leben in Fülle und Lebendigkeit, was Wohlergehen für alle in einem umfassenden, ganzheitlichen Sinn befördert.“

Dann wandte er dieses Verständnis auf die Aktion „#OutInChurch“ an, deren Ziel es ist, die überlieferte und biblisch begründete Lehre der Kirche zu Homosexualität und Gender-Ideologie auf den Kopf zu stellen. Die Aktion habe durch „die Missachtung des Rechts aus der Position der Ohnmacht heraus ein dysfunktionales System dechiffriert und verletztes Leben wenn schon nicht geheilt, so doch gewürdigt“.

„Der Rechtssinn wurde erhalten und hat – zumindest mit Blick auf die neue Grundordnung – zu neuer Rechtsetzung geführt“, schrieb der Würzburger Fundamentaltheologe.

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