Kirche musst „zu ihrer Geschichte“ stehen, um zukunftsfähig zu sein: Bischof Gerber

Bischof Michael Gerber
screenshot / YouTube / Bistum Fulda

Zur Zukunftsfähigkeit der Kirche hat der Fuldaer Bischof Michael Gerber erklärt: „Nur eine Gemeinschaft, nur eine Kirche, die zu ihrer Geschichte steht, die bekennt, dass und wo es in ihrer Mitte Täter, Netzwerke und Machtstrukturen gegeben hat – oder noch gibt – die das begünstigt haben, nur eine solche Gemeinschaft, so eine Kirche kann auch den Weg in die Zukunft gehen.“

Gerber äußerte sich entsprechend mit Blick auf die Tatsache, dass die Geschichte von den Siegern und Mächtigen geschrieben werde, so auch die fränkischen Eroberungen zur Zeit des heiligen Bonifatius, der als Apostel der Deutschen verehrt wird.

„Die Geschichte des Volkes Gottes wurde auch von unheiligen Erfahrungen begleitet“, fasste das Bistum Fulda in einem Bericht die Festpredigt von Gerber zum Bonifatiusjahr in Fritzlar am Sonntag zusammen. „Über das Leid der Betroffenen ist dabei wenig bekannt.“

Der Bischof von Fulda, wo sich das Bonifatiusgrab befindet, sprach über die kulturprägende Bedeutung der frühen Missionare, darunter auch Bonifatius. Begriffe wie „Barmherzigkeit“ und „Almosen“, die durch die Christianisierung in Deutschland entstanden seien, verdeutlichten die unbedingte Annahme des Menschen aufgrund seiner Würde, ohne Gegenleistung zu erwarten, erläuterte Gerber.

Diese Annahme sowie die Zuwendung zu Hilfsbedürftigen seien indes nicht selbstverständlich, sondern müssten als christliche Haltung immer wieder neu eingenommen werde, „gerade auch in unseren Tagen, wo wir es mit sehr komplexen Herausforderungen zu tun haben, sei es globalpolitisch oder in den Fragen von Klimawandel und Gerechtigkeit“, sagte der Bischof.

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