Kardinal Sako nach Maßnahmen gegen ihn: „Irak muss seine Kultur und seine Gesetze ändern“

Der irakische Kadinal Louis Raphaël Sako spricht auf dem Internationalen Eucharistischen Kongress in Budapest, Ungarn, 7. September 2021.
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Der chaldäisch-katholische Patriach von Bagdad, Kardinal Louis Raphaël I. Sako, hat nach den staatlichen Maßnahmen gegen ihn erklärt: „Der Irak muss seine Kultur und seine Gesetze ändern. Als Christen werden wir als Zweite-Klasse-Bürger betrachtet. Aber wir sind Iraker.“

Die Christen seien im Irak gewesen, „bevor die Muslime da waren. Wir waren die Mehrheit und haben das Land und seine Kultur geprägt. Sie müssen uns dankbar sein, anstatt uns zu marginalisieren und zum Auswandern zu drängen.“

Der irakische Präsident hatte vor wenigen Tagen ein Dekret aufgehoben, das die Autorität des Patriarchen in Eigentumsfragen anerkannte. Nun könne ihn der Staat „daran hindern, über unser Eigentum und unsere Finanzen zu verfügen, mit dramatischen Folgen für unsere Kirche“, erklärte Sako am Donnerstag gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Letztlich sei die Lage im Irak „ein Konflikt um Sein oder Nichtsein für uns“, betonte Sako. „Ich bin überzeugt, dass wir diesen Konflikt bewältigen und die Christen viel stärker aus ihm hervorgehen. Wir werden im Irak bleiben – und wir haben jedes Recht dazu. Unser Kopf wird sich erheben. Wir sind Bürger des Iraks und müssen unsere Rechte und Würde einfordern.“

Dennoch gelte unter Christen: „Nur die Armen und die Mittelklasse bleiben im Irak, die es sich nicht leisten können, in der Türkei oder im Libanon zu leben. Vor dem Regimewechsel waren allein wir Christen etwa 1,5 Millionen. Heute sind wir 500.000.“

„Es ist ein ständiger Kampf für die Rechte der Christen, aller Christen, nicht nur der Chaldäer“, sagte der Patriarch. Der Irak sei „kein Land, in dem man in Würde leben kann. Menschenrechte gelten nichts. Es herrscht Korruption.“

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