Frauengemeinschaften in NRW: „Kirche selbst nicht in der Lage“, Missbrauch aufzuarbeiten

Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Im Hintergrund der Desenberg in der Warburger Börde
Wikimedia Commons / Kno-Biesdorf (CC BY-SA 4.0)

Die nordrhein-westfälischen Diözesanverbände der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands haben erklärt: „Wir glauben, dass die Kirche selbst nicht in der Lage ist, den in ihren eigenen Reihen verübten Taten sexualisierter Gewalt angemessen aufzuklären. Der Staat ist hier gefragt!“

In einer gemeinsamen Erklärung beklagten die Verbände mit Blick auf das Thema Missbrauch: „Nur neun von 27 Bistümern haben bislang Untersuchungen veröffentlicht. Aus Sicht der kfd in NRW vergeht zu viel Zeit, bis überhaupt die Taten ans Licht kommen. Das Ergebnis: Die Straftaten sind verjährt, Akten nicht mehr auffindbar, Beweise vernichtet.“

Über die neun Untersuchungen hinaus haben viele andere Bistümer Studien in Auftrag gegeben, die teilweise bereits Zwischenberichte umfassen, auch wenn das endgültige Ergebnis noch aussteht.

„Wir sehen, dass die Aufklärung voller Versäumnisse ist“, sagte Elisabeth Bungartz von der kfd in Köln. Unterdessen spekulierte Jutta Lutterbay von der kfd in Münster: „Ob Betroffene einbezogen werden, welche Disziplinen beteiligt sind entscheidet der jeweilige Diözesanbischof. So haben wir Untersuchungen, deren Vollständigkeit getrost angezweifelt werden kann.“

Der Staat sei gefordert, „auch gegenüber den Kirchen eine aktivere Rolle einnehmen“, hieß es weiter.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands setzt sich unter anderem für den Zugang von Frauen zu allen Weiheämtern ein – eine Position, die noch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1994 verurteilt wurde.

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