Freiburger Theologin beklagt „vergleichbaren Ruck nach rechts“ in Gesellschaft und Kirche

Ursula Nothelle-Wildfeuer
Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner

Die Freiburger Professorin für Christliche Gesellschaftslehre, Ursula Nothelle-Wildfeuer, hat einen „vergleichbaren Ruck nach rechts“ in Gesellschaft und Kirche beklagt. Es gebe „eine Sehnsucht nach alten Zeiten und einfachen Antworten, um die sich stellenden drängenden Fragen übersichtlich zu halten“, so die Professorin.

Sie sehe innerhalb der Kirche „eine Entwicklung weg vom Zweiten Vatikanischen Konzil, das auf den Menschen und seine Würde geschaut hat, hin zum Festhalten an einer abstrakten Wahrheit“, sagte Nothelle-Wildfeuer dem Online-Magazin „Kirche+Leben“. „Wer sich im Besitz dieser Wahrheit glaubt, verurteilt Andersdenkende als Häretiker.“

„Diese Menschen übersehen aber, dass niemand die Wahrheit gepachtet hat und es auch in der Kirche einen Diskurs braucht, den sie aber verweigern“, mahnte sie. „Mehr noch: Wer meint, die letztgültige Wahrheit zu haben und zu verteidigen, der denkt womöglich auch, dabei sei jedes Mittel recht.“

Mit Blick auf die Gesellschaft zielte die Theologin mit ihrer Kritik vor allem auf die AfD. Es sei „die staatspolitische Pflicht aller demokratischen Parteien, eine Regierungsbeteiligung der AfD zu verhindern. Es geht dabei um die Systemfrage – das Einbinden antidemokratischer Kräfte ist aus der historischen Erfahrung zum Scheitern verurteilt. Die demokratischen Parteien dürfen sich nicht im Klein-Klein ineinander verhaken, sondern müssen gemeinsam grundlegende demokratische Werte aufrechterhalten.“

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