Weltkirchenrat-Chef: „Es wäre falsch, die russisch-orthodoxe Kirche jetzt auszuschließen“

Heinrich Bedford-Strohm
screenshot / YouTube / Evangelischer Medienverband Deutschland

Der Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen, oft Weltkirchenrat genannt, hat erklärt, „es wäre falsch, die russisch-orthodoxe Kirche jetzt auszuschließen“. Hintergrund der Äußerungen von Heinrich Bedford-Strohm gegenüber dem Kölner Domradio ist die Unterstützung des russischen Krieges gegen die Ukraine durch die russisch-orthodoxe Kirche.

„Genau das Gegenteil muss der Fall sein, dass wir in allen gesellschaftlichen Gruppen, wo es Verbindungen nach Russland gibt, gerade ins Gespräch kommen“, forderte Bedford-Strohm, der lange Jahre Vorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) war. „Das ist natürlich für uns als Weltkirchenrat ganz besonders der Fall.“

„Uns verbindet das Bekenntnis zu Jesus Christus“, sagte der Lutheraner. „Und das muss am Ende stärker sein als all diese Gegensätzlichkeiten.“

„Natürlich wünsche ich mir, dass alle institutionellen Grenzen, die es noch zwischen den Konfessionen gibt, überwunden werden“, so Bedford-Strohm mit Blick auf die katholische Kirche. „Insbesondere aber auch, dass eine Gemeinsamkeit im Empfang des Abendmahls, der Eucharistie möglich wird. Ich wünsche mir, dass dies so bald wie möglich möglich wird.“

„Nicht dass die unterschiedlichen Traditionen einfach in eine Soße gerührt werden“, betonte er. „Das ist ein großer Reichtum unserer konfessionellen Traditionen. Aber sie führen alle auf den einen Herrn Jesus Christus hin, und sie dürfen sich nie an die erste Stelle setzen, sondern sie müssen immer als Türen hin auf dem Weg zu Jesus Christus verstanden werden.“

„Das heißt natürlich auch, dass es kein Gegeneinander mehr geben darf, sondern dass wir alle gemeinsam diesen Herrn Jesus Christus bezeugen“, forderte Bedford-Strohm.

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