Generalsekretär von Laienbewegung Sant’Egidio: „Wir wollen nach dem Frieden suchen“

37. Internationales Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant’Egidio
screenshot / YouTube / Sant'Egidio International

Kurz vor Beginn des 37. Internationalen Friedenstreffens der Gemeinschaft Sant’Egidio in Berlin hat der Generalsekretär der Laienbewegung, Cesare Zucconi, mit Blick auf Vertreter von Politik und Religionen betont: „Wir wollen nach dem Frieden suchen.“

„Ich glaube, alle müssen in diese Suche involviert sein“, erklärte er. „Hochrangige Politiker werden teilnehmen, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. Auch der Präsident von Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embaló wird kommen, sowie zahlreiche Vertreter der Zivilgesellschaft: Männer und Frauen, die sich dort, wo sie leben, einsetzen für die Ärmeren, für diejenigen, die in einer Notsituation sind.“

Zum Abschluss der Veranstaltung am Dienstag stehe auf dem Programm, dass „die unterschiedlichen Religionen für den Frieden beten werden. Zwar an getrennten Orten, je nach der religiösen Tradition, aber das ist auch der Geist von Assisi: Es geht nicht um einen Obstsalat der Religionen, sondern darum, dass jeder sich mit seiner Identität einbringt.“

„Wir leben in einer Zeit, die so stark vom Krieg geprägt ist, dass die Versuchung groß ist, einfach zu resignieren, den Krieg als etwas zu sehen, das uns immer begleiten und das Leben der Menschen bestimmen wird“, sagte Zucconi dem Evangelischen Pressedienst. „Wir leben im Nebel des Krieges, wir sehen den Frieden nicht mehr als ein mögliches Szenario für unsere Zukunft.“

Das Friedenstreffen in Berlin sei dabei „eine Ermutigung“: „Man muss immer an den Frieden glauben und daran, dass der Frieden möglich ist. Wir dürfen nicht resignieren.“

Eine derartige Haltung komme „aus unserem Glauben als Christen, denn wir sind Jünger des Friedensfürsten. Aber sie kommt auch aus einer realistischen Haltung. Wir sind keine Pazifisten, keine Ideologen. Wir glauben, der Frieden und der Dialog sind der einzige Weg und das einzige Ziel, das der Menschheit überhaupt eine Zukunft ermöglichen kann.“

Die 1968 von Andrea Riccardi gegründete Gemeinschaft Sant’Egidio setzt sich besonders für das Gebet, für die Armen und für den Frieden ein. Zudem gibt es eine ausgeprägte ökumenische und interreligiöse Komponente. Die Gemeinschaft gilt im Vatikan als einflussreich. So wurde etwa Kardinal Matteo Zuppi, der eng mit Sant’Egidio verbunden ist, von Papst Franziskus mit einer besonderen Mission für den Frieden in der Ukraine beauftragt.

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